Sonntag, 29. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1467

Erst einmal letzte ununterbrochene Testgedichtrunde bei den Gedichten des Tages:

Nein, ich will mich in keiner Weise mit Wilhelm Busch vergleichen, selbst wnn "Vergleiche hinken". Insofern sollten die, die nichts wissen, nicht hinter "Versucht haben wir es ..." etwas suchen ...


Noch nicht Schluss ist natürlich beim Test für das SF-Romanmanuskript:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (128)


... Eigentlich hätte die dritte Explosion mit dem ihr folgenden Ausbruch dem Gegner den Rest geben sollen, wenn kein dritter Ausbruch mehr erwartet werden konnte. Wie sich die Lage nun darbot, musste ich aber sofort alle Reserven aufbieten, um meine Truppen nicht hoffnungslos flüchten zu sehen.
Der dritte Krach stoppte dann auch wirklich erst einmal die Formierung der gegnerischen Truppen an den Flanken. Am meisten verwirrt waren die Katapult-Kanoniere. In welche Richtung sollten sie schießen? Über der Stelle neben dem mit der Grube blockierten Stadttor erhob sich eine undurchdringliche Staubwolke. Sie hörten Gebrüll. Sie vermuteten sicher, Opfer eines Ablenkungsmanövers geworden zu sein. Was auch immer sie letztlich bewegt haben mochte – sie warteten unsicher ab.
Inzwischen kämpften alle Bauernsoldaten. Der Frontalangriff funktionierte zumindest in dieser Phase. Ich hatte den Bauern die Fehler der ersten Ausbrecher erklärt, sie an die Bewegungen erinnert, die sie doch reichlich trainiert hatten, und sie hielten sich daran.
Leider nicht nur das. Die offensichtlich erfolgversprechende Offensive verführte die Hundertschaftsführer des zweiten Ausbruchs, sich praktisch der Hauptfront seitlich anzuschließen. Was sie aber nicht berücksichtigten: Mehrere tausend geordnet aufgestellte Söldner warteten in der ursprünglichen Stoßrichtung meiner Front zwei auf ihren Einsatzbefehl. Deren Unteroffiziere waren zum Stab geschickt worden. Ich nahm jedenfalls an, dass sich in dem sichtgeschützten Gestell so etwas wie ein Stab befand. Mehrere Söldner, wahrscheinlich Unteroffiziere oder Boten, rannten plötzlich von dort in Richtung ihrer Frontabschnitte. Die meisten erwischte ich mit meinem Phot, bevor sie ankamen. Aber nicht alle.

Ein Teil ihrer Botschaft war offensichtlich: In der Mitte der Belagerungstruppen setzte eine Rückzugsbewegung ein. In Anbetracht der Gesamtlage war aber ein echter Rückzug unwahrscheinlich. Es konnte sich nur um ein taktisches Manöver handeln. Aus dem insgesamt noch immer ungeordnet zurückweichenden Soldatenhaufen, den meine Bauern immer fester umschlangen, sollten so viel Kampffähige wie möglich neu formiert werden. Außerhalb des Getümmels. Im schlimmsten Fall fielen diese Soldaten dann von der Seite und hinten gleichzeitig über die ihnen zahlenmäßig unterlegenen Angreifer her.
Ich sah mich um. In der Stadt hatte ich noch zwanzig einsatzbereite Robbis mit Phots und die Kinder.
Die Kinder?
Meine Mädchen!
Noch einmal versuchte ich mir ein Bild vom Stand der Schlacht zu machen. In der nächsten Stunde würde wahrscheinlich die erste Front zusammenbrechen. Die dort kämpfenden Robbis hatten ihre Phots leergeschossen. Einige schwangen Schwerter und hatten bisher noch das Schlimmste verhindert. Aber auch solche Maschinen war verletzlich, gerade, weil sie in menschenähnlicher Gestalt konstruiert waren.
Die zweite und die Hauptfront rückten noch vor, allerdings ohne Schildbonus. Die ersten waren bereits gefallen. Wenn ich der zweiten Front nicht umgehend den Rückzug befahl, boten meine Bauernsoldaten in Kürze den geordneten Reserven des Gegners den Rücken zum Dreinschlagen.
Es blieb nur wenig Zeit bis zur Entscheidung.
Hast du schon einmal am Abgrund gestanden und dir ganz plötzlich an die Stirn geschlagen, warum du das Nächstliegendste hattest übersehen können? Dies war für mich ein solcher Moment. Und es schien gerade noch möglich, rettend einzugreifen. Als erstes schickte ich zehn der Robbis vor. Sie sollten die Phots so einsetzten, dass wenigstens kurzfristig die gegnerischen Truppenreserven nicht in den Zangenkampf eingreifen konnten.
Wenig mehr als fünf Minuten später heulten Motoren auf.
Ich dirigierte die drei Bulldozer nach vorn. Sie waren hochwertig, stark. Nun musste sich zeigen, ob auch stark genug. Denn bevor ich meine landwirtschaftliche Monsterflotte einsetzen konnte, musste zwischen den Schuttresten der Stadtmauer ein Weg freigeschoben werden.


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