Also den ersten Kommentar, den ich vom meinem Lyrik-Meister zu hören bekäme, böte ich ihm dieses Gedicht als das meine an, lautete: "Also DICHTEN kommt von VERdichten. Da hast du noch Reserven ..." Aber soll manThomas Reichs "Ü 30" so kommentieren?!
Das mit dem Kommentieren ist so eine Sache. "Versucht haben wir´s" hatte ich für den Friedrichshainer Autorenkreis geplant. Letztlich wählte ich zwei andere Texte aus - alle drei Texte verwandelten sich in dieser Kandidatur ...
Dies ist der Stand NACH einer von vielen Abstimmungsrunden zwischen den Autoren des SF-Romanprojekts:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (132)
... „Saks,
die ihr gewagt habt, gegen mich in den Kampf zu ziehen: Ihr steht
jetzt vor der wichtigsten Entscheidung eures Lebens. Jeder, der
bereit ist, sich in meinen Dienst zu stellen, kann dies jetzt tun. Er
bleibt einfach stehen und wartet ab. Besonders mutige Soldaten, die
künftig Kommandeure werden wollen, gehen zu dem einzeln stehenden
Monsterbrüller am ehemaligen Stadttor. Zuvor aber treten alle vor,
die bisher Offiziere und Unteroffiziere waren. Sie sammeln sich am
linken Ende der ehemaligen Stadtmauer. Wer abziehen will, verlässt
das Schlachtfeld über den zugeschütteten Graben, bevor die
schiebenden Brüller ihren nächsten Ton von sich geben …
Diejenigen, die anderen ein Kommando geben, egal welches, werden
sofort erschossen. Gesprochen wird nicht.“
Wie
zur Untermalung heulte der Geräuschverstärker der Bulldozer kurz
auf, um wieder wie abwartend zu schweigen.
Sekunden
des Zitterns begannen. Hatte ich Falsches vorgeschlagen? Hätte ich
diejenigen, die auf meine Seite übertreten sollten, zum Vortreten,
Zur-Seite-Treten oder überhaupt zu einem Schritt auffordern sollen?
Meine Ankündigung würde ich beim besten Willen nicht einhalten
können. Aber ahnten das die jetzt fast durchgängig Unbewaffneten?
Die
Soldaten sahen mich nicht. Ich sah die meisten von ihnen. Für die
Soldaten unsichtbare Phots waren auf sie gerichtet. Einer der
Offiziere trat einen Schritt vor, hob eine Hand … Schon sank er,
geräuschlos getroffen, zusammen. Die Lautsprecherstimme verkündete:
„Auch Gesten sind Kommandos.“
Weitere
Sekunden vergingen. Abwarten. Die Einzigen, die sich bewegten, waren
einige meiner Robbis. Die instruierten die Bauern, das Schlachtfeld
zu verlassen. Dort blieben nur Leichen, Verwundete und
Belagerungssoldaten. Kleine Trupps meiner Anhänger schlossen sich
denen an, die sich bereits hinter den Maschinen versammelt hatten,
die anderen zogen sich in die Deckung der Stadtmauerreste zurück.
Der
einzige positive Unterschied zum Beginn der Schlacht war aus meiner
Warte, dass es für die bisherigen Belagerer keinerlei Deckungen gab
außer einem eventuellen Vorder- oder Hintermann. Auch in der
trügerischen Stille war auf ihrer Seite keine Kommunikation möglich.
Hoffte ich zumindest.
Noch
immer tat sich nichts.
„Diejenigen
Offiziere, die nicht bei fünf auf dem Weg zum Sammelplatz der
Offiziere sind, sind von diesem Augenblick an zu einfachen
Strafarbeitern degradiert. Eins … zwei …“ Der Schall des
Lautsprechers übertönte alles. „Drei …“
„…
Vier …“
Ich
machte von Zahl zu Zahl eine längere Pause. Jetzt, nach der Vier,
traten drei Männer vor. Obwohl sie verunsichert fast nur trippelten
und jede Geste vermieden, die als Kommando hätte gedeutet werden
können, wirkten ihre Schritte als Signal. Bedrohlich drängten immer
mehr Männer aus dem dichten Pulk hervor. Immer mehr …
Die
Zahl der Saks-Männer, die sich als Offiziere outeten, reichte
schnell aus, um einen Überraschungsangriff auf die lächerlichen
Reste meiner Armee zu unternehmen. Zu Anfang hätten sogar die bloßen
Hände gereicht. Ein Schlachtruf und die Massen hätten sich in
Bewegung gesetzt. Ich hätte keine Chance gehabt.
Die
letzten des mehrere Hundert umfassenden Offizierskorps waren etwa 50
Meter von ihren Soldaten entfernt. ...
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