Als Sommerlochstopfer sollten sie nicht unbedingt ihre Wirkung erschöpft haben. Eher sollte damit bewiesen sein, dass die "Gedichte des Tages" eben nicht nur politisch sein wollen. Und es ist doch auch mal eine Ankündigung, nur zu schreiben "... und nun folgt "beinahe Liebe"" und es folgt das nächste aktualisierte Liebesgedicht, oder?
Also nun "Beinahe Liebe":
Nur schlecht war ich aber auch in der frühen Schreibphase nicht, die mit der Veröffentlichung von "Mit Blindenhund durchs Liebesland" abschloss"
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (144)
... Du
musst dir das vorstellen: Ich hatte nur die grobe Vorstellung von den
Verhältnissen in Chrust, die mir die übergelaufenen Soldaten
vermittelt hatten. Und nun das: Eine große Stadt. Ein Schneesturm,
der sicher alles normale Leben zum Erliegen gebracht hatte. Ein
Explosionsgeräusch, über dessen Quelle bei den Einwohnern
eigentlich nur absurde Vermutungen möglich waren. Es war nicht
einmal klar, ob man den Krach in der Stadt als nicht zum Unwetter
gehörend wahrgenommen hatte. Ich wusste ja nicht einmal, ob vor dem
Schneesturm überhaupt irgendwelche Meldungen über meinen Vormarsch
zum Oberkommando durchgedrungen waren.
Die
Situation war noch in anderer Beziehung eine unerwartete. Ich hatte
mit einer Belagerung und einem Sturm gerechnet, in dessen Folge ich
auf Partner für einen Kompromiss gehofft hatte. Jetzt eilte ein
loser Haufen Soldaten hinter mir her. Hätten sich gegnerische
Soldaten darunter gemischt, wir hätte es kaum gemerkt – die
wahrscheinlich auch nicht. Links und rechts gab es Häuschen, aber
eigentlich hatte ich keinen Blick dafür. Es war fast nichts zu
erkennen. Als wir dann plötzlich vor dem Palast des Herrschers
standen, beeindruckte auch der nicht. Wir erahnten nur die gewaltigen
Ausmaße des Gebäudes. Aber das war uns egal. Wir wollten einfach
schnell hinein.
Wieder
eine dieser spontanen Entscheidungen. Von draußen gab es nichts als
einen mächtigen Türklopfer. Dazu so etwas wie ein Fenster, durch
das uns ein müdes Pförtnerlein hätte nach unserem Begehr fragen
und mustern können. Das dann sicher Verstärkung geholt hätte. Doch
die Berichterstatter hatten mir erklärt, auf der Innenseite gäbe es
nur einen mächtigen Riegel. Es wagte sich ja niemand unaufgefordert
in die Nähe des Palastes. So befahl ich einem Robbi, mit dem Phot an
der Stelle, hinter der das Metall des Riegels sein musste, langsam
auf und ab zu strahlen. Inzwischen hatte sich eine Vorhut von
schätzungsweise
zwölfhundert Soldaten hinter mir gesammelt. Mit einem dumpfen
Plopp sprang das Tor auf. Es weit zu öffnen und hineinzustürmen war
eins.
Eigentlich
stießen wir auf keinen echten Widerstand. Die Saks-Männer, die uns
kommen sahen, wurden im wahrsten Sinne des Wortes über den Haufen
gerannt. ...
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