es geht auf den Sonntag zu.
Doch zuvor ganz ohne Qual
folgt das neue Lit.-Journal ...
Ob sich jetzt unschuldige Dichtergräber kringeln? Egal. Nur ein kurzer Blick auf das Lyrik-Blog und bei dem sich entwickelnden Projekt eines irgendwann gelingenden neuen SF-Romans steht auch nur eine weitere Fortsetzung bevor ... da kann man getrost an den Sonntag denken:
Bei Thomas Reich wünschte ich mitunter eine lyrische Feile zur Nacharbeit, damit aus urtümlich gutem Spontanen richtig starke Gedichte würden. Aber vielleicht ist im Zeitalter von Blogmassen das Produkt von "heute" morgen sowieso im See der Schöpfungen versunken? Schade wärs nicht nur für "Über den Tisch gezogen".
Na gut ... wer im Glashaus sitzt, ... Aber dem schon veröffentlichten Gedicht, auf dem "Bioliebe" aufbaut, folgt diese Bearbeitung ... und vielleicht ist das noch immer nicht meine "Weisheit" letzter Schluss. Oder erkennt man die Vorlage in "Mit Blindenhund durchs Liebesland" nicht mehr?
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (147)
... Ich
will dem Schneesturm nicht alle Schuld geben, aber er förderte
zumindest auch mein Abwarten. Dieses Abwarten weckte wiederum die
Annahme, es würde alles so weitergehen wie bisher. Diese Möglichkeit
aber ließ die bisherige Führungselite des Reiches aus ihren
Startlöchern kommen. Man dienerte sich mir an. Ich würde doch ihre
Erfahrung in Staatsapparat und Verwaltung benötigen. Das war leider
auch nicht verkehrt. In den Schulen, die die Kinder meiner Mädchen
hätten durchlaufen sollen, wäre eine moderne Generation
herangewachsen, die das ganze System in die Tiefe hinein hätte
verändern können. Aber diese Generation gab es noch nicht. Kontakt
zu vertrauenswürdigen Saks hatte ich nicht. Ein Großteil derer, die
die Mordnacht überstanden hatte, war mir sogar wirklich dankbar
dafür, potentielle Konkurrenten um angestrebte einträgliche Posten
so einfach losgeworden zu sein. Es war eine lange Kette von
weil-dann, hinter der ich mich verschanzen konnte.
Außerdem
herrschte noch die kriegsfreie Winterzeit. Niemand erwartete große
Feldzüge oder Auseinandersetzungen irgendwelcher Art. Und du kannst
mich verdammen: Ich wusste keine Lösung. Hätte ich jetzt die
Soldaten abhängiger Staaten zu meinen unmittelbarsten Anhängern
machen wollen, ich glaube es wäre dasselbe System herausgekommen –
nur mit ausgetauschten Völkern als Herrschende und Beherrschte.
Diesmal eben mit den Chrustani als Vasallen. Allerdings hätten die
die Organisation des nächsten Widerstandes besser beherrscht. Ich
hielt mich damals sogar noch für besonders weise, als ich
wesentliche Machtpositionen „paritätisch“ besetzte und den
Kommandoapparat vergrößerte. Ich ließ also nicht die alte Garde
verjagen, sondern stellte ihr die fähigsten Kämpfer meiner Armee
zur Seite. In gleichem Rang. Ob ich denen vertrauen konnte, hätte
ich nicht sagen können. Sie waren ja erst vor nicht zu langer Zeit
zu mir übergelaufen und hatten vorher alle Normen des Reichs der
Chrustani verinnerlicht.
Von
meinen Segnungen hatten diese Soldaten eigentlich nur eine kennen
gelernt: Sie waren eine Weile gefüttert worden mit den Möglichkeiten
der Replikatoren. Gerade die aber würden eine Schwachstelle werden.
In den ersten Tagen konnte es noch nicht auffallen. Im Wesentlichen
hatten die Truppen die vor dem Abmarsch replizierten Lebensmittel
gerettet. Die würden noch eine Weile reichen. Aber ich hatte nur
einen Replikator mit. Was noch schwerer wog: Außer einem kleinen
Notstromaggregat auf Fotozellenbasis hatte ich keine Stromversorgung
dabei. Es reichte kaum fürs Füttern der Robbis, für die
Überwachung und etwas Eigenbedarf. Früher oder später würde ich
Wünschen gegenüberstehen, die außerhalb meiner Möglichkeiten
standen. Hatte ich in der Größenordnung meines unbedeutenden
Fürstentums die Lebensbedingungen aller Bewohner wesentlich
verbessern können, würde ich – wenn überhaupt – nur ganz
allmählich in die Verhältnisse des großen Reiches eingreifen
können. Anders ausgedrückt: Ich musste alles belassen, wie es war.
Ja, selbst kleine Schritte zur Verminderung der an manchen Stellen
schwer erträglichen Ausbeutung würden auf mich als Schaden
zurückfallen. Dass es überhaupt eine Verwaltung gab, war ja nur
deshalb möglich, weil für diese paar Saks von der Masse
mitgearbeitet wurde. Dass andere deren freie Zeit erarbeiteten,
ermöglichte wenigstens ihnen so etwas wie Bildung und Kunst und der
ganzen Gemeinschaft vielleicht die ersten eigenen Erfindungen. Damit
die am schwersten Arbeitenden dies zuließen, bedurfte es wiederum
der Soldaten, für die ebenfalls andere arbeiten mussten. Sollte ich
die aufs Feld zum Arbeiten schicken? Das hatten sie nicht gelernt.
Sie waren gute Soldaten und würden jeden, der ihre persönliche
Freiheit in die Mühsal auf irgendwelchen Feldern umzuwandeln
versuchte, bekämpfen.
...
Hallo,
vor wenigen Tagen ist eines der ungewöhnlichsten Bücher der letzten
Jahre erschienen ...
Erotisch, hochpolitisch, psychologisch, philosophisch, mystisch,
theologisch, komisch – und auch ein wenig "durchgeknallt" ...
Mediensatire, Parodie auf den Generationenkonflikt, "Road Trip", _/Krimi
der besonderen Art/_, augenzwinkernde Gaunergeschichte mit akribisch
sich entwickelnder Detektionsstruktur– und am Ende auch noch
klassischer Entwicklungsroman. Protagonist ist ein 14-jähriger
(Ober)Klugscheißer, der mit seiner Geschichte in keine Schublade passt.
Eine Art “Harry Potter für Erwachsene“. Aber Vorsicht, kommt erst mal
harmlos daher, ist aber wegen seiner vielen Ebenen ein hinterhältiges,
geradezu durchtriebenes Buch. Und vielleicht macht es ja gerade den
Charme des chronischen Dauerzitierers Albert aus, dass sich seine
Ansichten nicht auf Schulbuchphilosophie a la "Sophies Welt"
beschränken, sondern durchaus mit den Pfunden ernst zu nehmender
denkerischer Originalität wuchern wollen?
/Worum geht es? Zum Beispiel um ...
... den „sexuellen Irrsinn“ des Pubertierenden, die Klimakatastrophe,
das Problem der Willensfreiheit – kontrovers diskutiert in Hirnforschung
und Rechtswissenschaft -, die Theodizee, Schönheit, Glück, Fühlen,
Determinismus, Kosmologie, Quantenphysik, Alberts interessanten Versuch
der Moralbegründung, Erkenntnis- und Evidenzproblematik in den
Geisteswissenschaften, Ungerechtigkeiten innerhalb demokratischer
Gesellschaften, die Möglichkeit neuer Kriege. Unsere (manchmal) dubiose
Medienkultur mit ihren aufgesetzten Talkshows. Probleme der
amerikanischen Außenpolitik. Das Thema „Sinnsuche“ und Zerrissenheit des
jungen überdrehten Protagonisten, der schon weiß, wo es langgehen
könnte, aber noch nicht “aus dem Quark“ kommt.
/
Schauen Sie mal hinein, ob ich übertrieben habe?
Herzliche Grüße
Peter Schmidt
Hallo,
vor wenigen Tagen ist eines der ungewöhnlichsten Bücher der letzten
Jahre erschienen ...
Erotisch, hochpolitisch, psychologisch, philosophisch, mystisch,
theologisch, komisch – und auch ein wenig "durchgeknallt" ...
Mediensatire, Parodie auf den Generationenkonflikt, "Road Trip", _/Krimi
der besonderen Art/_, augenzwinkernde Gaunergeschichte mit akribisch
sich entwickelnder Detektionsstruktur– und am Ende auch noch
klassischer Entwicklungsroman. Protagonist ist ein 14-jähriger
(Ober)Klugscheißer, der mit seiner Geschichte in keine Schublade passt.
Eine Art “Harry Potter für Erwachsene“. Aber Vorsicht, kommt erst mal
harmlos daher, ist aber wegen seiner vielen Ebenen ein hinterhältiges,
geradezu durchtriebenes Buch. Und vielleicht macht es ja gerade den
Charme des chronischen Dauerzitierers Albert aus, dass sich seine
Ansichten nicht auf Schulbuchphilosophie a la "Sophies Welt"
beschränken, sondern durchaus mit den Pfunden ernst zu nehmender
denkerischer Originalität wuchern wollen?
/Worum geht es? Zum Beispiel um ...
... den „sexuellen Irrsinn“ des Pubertierenden, die Klimakatastrophe,
das Problem der Willensfreiheit – kontrovers diskutiert in Hirnforschung
und Rechtswissenschaft -, die Theodizee, Schönheit, Glück, Fühlen,
Determinismus, Kosmologie, Quantenphysik, Alberts interessanten Versuch
der Moralbegründung, Erkenntnis- und Evidenzproblematik in den
Geisteswissenschaften, Ungerechtigkeiten innerhalb demokratischer
Gesellschaften, die Möglichkeit neuer Kriege. Unsere (manchmal) dubiose
Medienkultur mit ihren aufgesetzten Talkshows. Probleme der
amerikanischen Außenpolitik. Das Thema „Sinnsuche“ und Zerrissenheit des
jungen überdrehten Protagonisten, der schon weiß, wo es langgehen
könnte, aber noch nicht “aus dem Quark“ kommt.
/
Schauen Sie mal hinein, ob ich übertrieben habe?
Herzliche Grüße
Peter Schmidt
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