Als Sommerlochstopfer sollten sie nicht unbedingt ihre Wirkung erschöpft haben. Eher sollte damit bewiesen sein, dass die "Gedichte des Tages" eben nicht nur politisch sein wollen. Und es ist doch auch mal eine Ankündigung, nur zu schreiben "... und nun folgt "beinahe Liebe"" und es folgt das nächste aktualisierte Liebesgedicht, oder?
Also nun "Beinahe Liebe":
" befreit"
"unerhört"
Dazu kommt "nur" eine weitere Fortsetzung des utopischen Romanprojekts:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (139)
... Das
Weitere lief dann verdächtig glatt ab. Ich konnte mir natürlich
einreden, dass ein unterforderter Soldat wohl nicht nein sagt, wenn
man ihm einen Offiziersrang anbietet. Dass aber alle reagierten, als
hätten sie nur darauf gewartet, war doch verdächtig. Bereits am
Abend des dritten Tages hatte ich Kommandeure und Stellvertreter für
30 Regimenter von je Tausend Soldaten. Allerdings war ich noch nicht
damit herausgerückt, welche Aufgabe ihnen bevorstand und, was
ähnlich überraschend kommen würde, wie schnell alles losgehen
sollte.
Noch
immer richtete ich es so ein, dass das künftige Offizierskorps
nichts vom Innenleben meiner Stadt zu sehen bekam. Ich schickte sie
nachts zurück aufs Feld mit der Aufgabe, sich Bataillonskommandeure
für ihre Hundertschaften, Zug- und Zehnerführer auszusuchen und zu
melden, wann ihre Mannstärke erreicht war.
Während
der Zeit gab es ein Positives: Für das defekte Teil am zweiten
Replikator fand ich eine Lösung. Das Gerät erbrachte wieder volle
Leistung. Dort wurde nun zum Beispiel Kleidung repliziert: Uniformen.
Die funkelnden Fantasiedinger kamen mir eigentlich albern vor, aber
sie gehörten dazu. Repliziert wurde aber noch etwas Anderes:
Steckbretter. Außer, dass es mir gelang, die Männer satt zu halten,
was denen schon unheimlich vorkommen musste, standen auf dem
ehemaligen Schlachtfeld zwei Tage später Gebäude mit dem
eigentümlichen Reiz von Blockhütten, nur aus leichterem Material.
Sie waren von niedrigster Qualität, wenn man einmal davon absieht,
dass ihr Aufbau unter Anleitung der Robbis so extrem leicht möglich
war. Dass aber wenige Stunden, nachdem das ehemalige Schlachtfeld in
etwas Stadtartiges verwandelt worden war, ein erster schwerer
Herbstregen niederging, verschaffte dem Glauben an meine
übernatürliche Macht den letzten Stützpfeiler.
Es
mochte seltsam wirken, aber erschien doch denkbar, was ich als
Information unter die Offiziere streute: Ich
beabsichtigte noch im Herbst das gesamte Tlaiantios meiner
Herrschaft anzugliedern. Dazu würden mehrere voneinander getrennt
marschierende und handelnde Heere gleichzeitig die drei Garnisonen
der Chrustani in dem östlichen Valitum angreifen. Soweit die
Offiziere etwas von Strategie verstanden, würde ihnen das
einleuchten: Tlaiantios lag von Fredville aus gesehen nordöstlich.
Chrust nordwestlich. Hilfe aus Chrust würde also wesentlich länger
brauchen, um bis zu den Garnisonen der Tlaiantis zu kommen als unser
Tross die schnellen Vorhutkräfte verstärkt hätte. In der
Zwischenzeit standen die unvorbereiteten Verteidiger unserem
geballten Angriff gegenüber. Und wenn ich alle Garnisonen
gleichzeitig bedrohte, würden sie einander nicht zu Hilfe kommen
können, während ich meine Truppen von Sturm zu Sturm umgruppieren
konnte. Wichtig wäre, dass mindestens die Belagerung der
Hauptstadt Tlaios bereits begonnen
habe, wenn ein Nachschubheer das meinem Valitum abgewandte Stadttor
angriffe. Die ersten Truppen würden also die Aktivitäten der
Verteidiger binden, während mein nachfolgendes Hauptheer die
Garnisonen an unerwarteten Stellen angriffe und wahrscheinlich
schnell stürmte. ...
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