Freitag, 10. August 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1479

Einseitigkeit bei den "Gedichten des Tages"? Warum nicht auch einmal das?! Warum nicht einmal nur Liebesgedichte?!


Als Sommerlochstopfer sollten sie nicht unbedingt ihre Wirkung erschöpft haben. Eher sollte damit bewiesen sein, dass die "Gedichte des Tages" eben nicht nur politisch sein wollen. Und es ist doch auch mal eine Ankündigung, nur zu schreiben "... und nun folgt "beinahe Liebe"" und es folgt das nächste aktualisierte Liebesgedicht, oder?
Also nun "Beinahe Liebe":
" befreit"




Dazu kommt "nur" eine weitere Fortsetzung des utopischen Romanprojekts:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (139)


... Das Weitere lief dann verdächtig glatt ab. Ich konnte mir natürlich einreden, dass ein unterforderter Soldat wohl nicht nein sagt, wenn man ihm einen Offiziersrang anbietet. Dass aber alle reagierten, als hätten sie nur darauf gewartet, war doch verdächtig. Bereits am Abend des dritten Tages hatte ich Kommandeure und Stellvertreter für 30 Regimenter von je Tausend Soldaten. Allerdings war ich noch nicht damit herausgerückt, welche Aufgabe ihnen bevorstand und, was ähnlich überraschend kommen würde, wie schnell alles losgehen sollte.
Noch immer richtete ich es so ein, dass das künftige Offizierskorps nichts vom Innenleben meiner Stadt zu sehen bekam. Ich schickte sie nachts zurück aufs Feld mit der Aufgabe, sich Bataillonskommandeure für ihre Hundertschaften, Zug- und Zehnerführer auszusuchen und zu melden, wann ihre Mannstärke erreicht war.
Während der Zeit gab es ein Positives: Für das defekte Teil am zweiten Replikator fand ich eine Lösung. Das Gerät erbrachte wieder volle Leistung. Dort wurde nun zum Beispiel Kleidung repliziert: Uniformen. Die funkelnden Fantasiedinger kamen mir eigentlich albern vor, aber sie gehörten dazu. Repliziert wurde aber noch etwas Anderes: Steckbretter. Außer, dass es mir gelang, die Männer satt zu halten, was denen schon unheimlich vorkommen musste, standen auf dem ehemaligen Schlachtfeld zwei Tage später Gebäude mit dem eigentümlichen Reiz von Blockhütten, nur aus leichterem Material. Sie waren von niedrigster Qualität, wenn man einmal davon absieht, dass ihr Aufbau unter Anleitung der Robbis so extrem leicht möglich war. Dass aber wenige Stunden, nachdem das ehemalige Schlachtfeld in etwas Stadtartiges verwandelt worden war, ein erster schwerer Herbstregen niederging, verschaffte dem Glauben an meine übernatürliche Macht den letzten Stützpfeiler.

Es mochte seltsam wirken, aber erschien doch denkbar, was ich als Information unter die Offiziere streute: Ich beabsichtigte noch im Herbst das gesamte Tlaiantios meiner Herrschaft anzugliedern. Dazu würden mehrere voneinander getrennt marschierende und handelnde Heere gleichzeitig die drei Garnisonen der Chrustani in dem östlichen Valitum angreifen. Soweit die Offiziere etwas von Strategie verstanden, würde ihnen das einleuchten: Tlaiantios lag von Fredville aus gesehen nordöstlich. Chrust nordwestlich. Hilfe aus Chrust würde also wesentlich länger brauchen, um bis zu den Garnisonen der Tlaiantis zu kommen als unser Tross die schnellen Vorhutkräfte verstärkt hätte. In der Zwischenzeit standen die unvorbereiteten Verteidiger unserem geballten Angriff gegenüber. Und wenn ich alle Garnisonen gleichzeitig bedrohte, würden sie einander nicht zu Hilfe kommen können, während ich meine Truppen von Sturm zu Sturm umgruppieren konnte. Wichtig wäre, dass mindestens die Belagerung der Hauptstadt Tlaios bereits begonnen habe, wenn ein Nachschubheer das meinem Valitum abgewandte Stadttor angriffe. Die ersten Truppen würden also die Aktivitäten der Verteidiger binden, während mein nachfolgendes Hauptheer die Garnisonen an unerwarteten Stellen angriffe und wahrscheinlich schnell stürmte. ...


 

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