Heute dreht sich die Liebeslyrik ausnahmsweise um das Motiv des Wassers. Zuerst geht es um ein " Bad in der Regentonne" und dann scheitert der Versuch der vollkommenen Liebesvereinigung bei "vom oktopussieren" ...
Zumindest mehr zufrieden als mit den vorigen Fassungen bin ich bei den SF-Fortsetzungen:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (152)
... Ein
Bildschirm im Monitorraum zeigte von nun an an, was mein zweites Ich
sah, ein Kristall speicherte meine beziehungsweise seine Erfahrungen
in Chrust. Ich aber schief mich, diesmal völlig entspannt, aus. Nun,
so war ich überzeugt, würde mein Leben ungestört an der Stelle
weitergehen, an der es durch die Belagerung unterbrochen worden war …
Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich nun nur noch über einen
wirklich funktionierenden Replikator verfügte. Ich konnte meine
Kopie in der Reichshauptstadt ja nicht ohne Machtmittel lassen.
Am
nächsten Morgen erfasste mich eine vage Unruhe. Irgendwelche
Albträume vor dem Aufwachen. Dann allmählich reifte der Gedanke.
Angst. Es waren nicht nur die knapp fünf Monate, die ich überhaupt
nicht mit meinen Saks hier zusammen gewesen war. Davor lag noch die
Zeit, die durch die Belagerung und dann durch die fremden
Saks-Soldaten nach der Belagerung bestimmt gewesen war. Eine
unwirklich scheinende lange Zeit, in der meine Mädchen eben nicht
mehr meine Mädchen gewesen waren. Die Ruhe, die man braucht für
Zärtlichkeiten, die eigentlich so viel Harmonie bedeuten sollten wie
für ein geliebtes Kind und den geliebten Lebenspartner in einem,
fernab der Normen aus früheren Zeiten, ich hatte sie in der ganzen
Zeit nicht mehr aufbringen können. Stattdessen hatte ich die jungen
Frauen zu Soldaten gemacht, hatte sie eingesetzt, um ihresgleichen zu
töten. Ich hatte das für unumgänglich gehalten, aber nun kam mir
urplötzlich der Gedanke, dass sie das verändert haben könnte, nein
musste. Ist ein Mensch, ein so junger noch dazu … entschuldige, ein
Saks … aber das ist hierfür wohl egal … ist also ein Saks danach
noch in der Lage, empfindsam neue Beziehungen zu entwickeln? Welche
Rolle hatte das Schicksal – hatte ich – diesen jungen
weiblichen Geschöpfen auf den Leib geschrieben? Unter meiner alles
überragenden Führung hätte ich sie zu einem neuen Rollenbild
geleiten wollen. Und nun hatten sie, die in ihrer Gemeinschaft an
hinterster und trotzdem verhätschelter Stelle gestanden hatten,
bereits Dinge getan, die die meisten Männer ihres Volkes nicht nur
noch nicht getan hatten, sondern vor denen sie sich gefürchtet
hätten. Wie würden sie mir danach gegenübertreten? Die einzige
Chance, sie als mich anerkennende Personen zu erhalten, hatte ich
verschenkt. Ich kam nicht an der Spitze eines mächtigen siegreichen
Heeres zurück. Ich hätte mir an ihrer Stelle nicht geglaubt, hätte
in mir nicht den Herrscher aller Lande sondern einen gescheiterten
Flüchtling gesehen. Selbst äußerlich konnten sich meine Mädchen
verändert haben.
An
dieser Stelle meiner Überlegungen hatte ich bereits aufgegeben, mich
normal sehen zu lassen, als wäre die Zeit dazwischen überhaupt
nicht gewesen. Wie ein gejagter Dieb hockte ich im Monitorraum.
Wenigstens diese Macht war mir geblieben, viel zu sehen, ohne gesehen
zu werden. Für einen Augenblick dachte ich daran, einen Neuanfang
von jener Stelle aus zu versuchen, an der ich auf diesem Planeten
gelandet war und so, als hätte es die Zeit dazwischen nicht gegeben.
Zugleich wusste ich, das war einfach nicht möglich.
Und dann sah ich sie …
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