Besser ist also, ein Standardprogramm zu präsentieren mit den "Gedichten des Tages" zuerst und der nächsten Fortsetzung zum Romanprojekt und ohne Extras.
Aber ... um den Anfang zu löschen, ist es dann doch zu heiß ...
Kann es sein, dass Thomas Reich in "Das falsche Blut" Begriffe in einem Topf mischt, die dort nicht zusammen hineingehören? Er konnte doch nicht wissen, dass ich mit "Königskinder am Kochtopf" dieses Motiv für "beinahe Liebe" etwas schräg verwenden würde ...?!
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (148)
... Ich
konnte natürlich Robbis als oberste Verwalter, also Gouverneure
einsetzen. Die würden genau so entscheiden, wie ich ihnen das
vorgab. Sie konnten verhindern, dass die Bauern über die allgemeine
Ausbeutung hinaus an der zusätzlichen Bereicherung irgendwelcher
kleiner Unterherrscher für sinnlosen Luxus litten. Aber selbst das
konnte nur teilweise funktionieren. Ich konnte ja nicht alle Bonzen
ersetzen. Ich hatte insgesamt 50 Robbis zur Verfügung und im Reich
gab es unter anderem schon allein 126 solche Fürstentümer wie
meines.
Alles
so lassen, wie es war? Entließe ich das stehende Heer, so würde
sich ein Teil bei einem der Fürsten verdingen, der andere würde
sich in Räuberbanden verwandeln. Beides keine Traumperspektive.
Es
war furchtbar. Während ich ekelhafte Audienzen über mich ergehen
ließ, in denen sich irgendwelche würdelosen Würdenträger zuerst
vor mir auf den Boden warfen, dann ein Loblied sangen auf die
gewaltige Macht, die ich über Schnee, Sturm und Steine hätte, dann
meine Weisheit priesen, deren Unermesslichkeit sie zu begreifen nicht
mächtig wären, um letztlich langsam mit ihren kleinen, lächerlichen
Bitten vorzutreten, konnte ich mich oft kaum beherrschen. Ob es
geholfen hätte, wenn ich die ersten alle achtkantig hinausgeworfen
hätte, anstatt zuzustimmen, dass die Tuchmacher diesmal nur mit
sieben Prozent besteuert würden? Das System einer Zentralgewalt
machte es zumindest theoretisch möglich, die klugen Köpfe dieses
Reiches zu entdecken und zu fördern.
Egal.
Schon nach wenigen Tagen im Palast lief das Leben im Reich, wie es
seit Generationen gelaufen war. Die Überlebenden meines Heeres
genossen kleine Beförderungen. Der Einzige, dem die neue Situation
absolut nicht behagte, war ich selbst. Mir war klar, dass meine Macht
wesentlich kleiner war, als sie auf den ersten Blick schien. Ich
besaß einfach kein echtes eigenes Machtmittel. Sobald etwas über
die Replikatoren bekannt würde, wären sie Ziel von Diebstahl oder
Zerstörung. Von den Robbis abgesehen, musste ich mich mit dem
Großkonfutor abstimmen, der auch vorher die Fäden der Macht
geknüpft hatte. Marutos hieß er und er war eine Mischung aus
Geisterbeschwörer, Zeremonienmeister und Generalslenker. Lange
verstand ich nicht, worauf sein Einfluss auf die Armeeführung
beruhte. Bis ich die einfache Antwort fand. Drogen. Er verfügte
offenbar über Kenntnisse zur Verarbeitung einer Pflanze, die den
Trinkern des Sudes Glücksgefühle suggerierte. Ob diese Pflanze
Ähnlichkeiten mit einer früher auf der Erde bekannten hatte, weiß
ich nicht. Allerdings machte auch sie nach wiederholtem Genuss
abhängig. Sie wurde bei allen Feierlichkeiten in niedriger Dosierung
eingesetzt. Die Armeeführung war ausnahmslos abhängig. Leider traf
das auch bald auf die durch mich beförderten Offiziere zu.
Die
Erkenntnis stärkte nur meine Überzeugung, dass eine Überwachung
des Palastes keine Verschwendung technischer Reserven war. ...
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