Samstag, 8. September 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1508

Wenn man so etwas Ähnliches wie einen Zyklus schreibt, zumindest mehrere Gedichte unter einem Haupttitel und die einzelnen fortlaufend nummeriert, dann muss man aufpassen, dass sich die einzelnen Stücke nicht nur unterscheiden, sondern auch irgendwie "logisch" aufeinander folgen. Bei meinem "Lormen"-Projekt lag da die gedankliche Kette Vertrauen-Verstehen-Berühren-Zärtlichkeit zumindest nicht fern ... Heute also wieder die "Gedichte des Tages":

Sebastian Deya knüpft sich diejenigen vor, die mit besonders umfänglicher PR "Für den guten Zweck" etwas geben, was ihnen eigentlich gar nicht gehören sollte - und ich fahre mit "Lormen (5)" fort ... bin aber noch nicht, wer das schon erwartet, bei dem erotischen Unterton der Sache angekommen ...

Man ahnt es schon: Der erste Teil des SF-Romanmanuskripts nähert sich sozusagen seinem "Showdown". Ob dieser Schluss so bleiben kann, vor allem in seiner augenblicklichen Länge, ist sicher eine besonders strittige Frage:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (168)


... Aber so?! Irgendwelche angemaßte oder eingebildete Propheten gehörten in alle solche Gesellschaften. Sie konnten mich nicht erreichen. Was mich aber an den Erzählungen wirklich verunsicherte, war die Beschreibung dieser Götter. Sie kämen mir zum Beispiel an Körperwuchs gleich. Deshalb könnten es keine Saks sein. Dieses Stück der Erzählung hielt ich anfangs für Logik in der Fantasie, da die berichtenden Saks ja mich, also mein Doppel, als Inbegriff eines Gottes kannten. Auch dass sie der Bekleidung der fremden Götter die Eigenschaften der meinen zurechneten, schien mir logisch, weil die Saks meine Götterkleidung kannten. Dass aber diese Götter eine Frau und ein Mann sein sollten, wobei die Frau noch helleres Haar auf dem Kopf habe als der Kraich vor der Ernte und der Mann Haar wie bestäubtes helles Blut, passte nicht. Es passte aber zu einer verschütteten Erinnerung an zwei der Kälteschalen. Im havarierten Raumschiff hatten zwei Menschen gelegen, denen man bei der hiesigen Blumigkeit der Sprache ein solches Aussehen nachsagen konnte. War es möglich, dass auf diesem Planeten noch andere Mitglieder der alten Raumschiffbesatzung angekommen waren? Ich hatte doch gesehen, wie es explodiert war – mehr als 100000 Kilometer von hier im All ... Wenn ja, wie sollte ich auf die anderen Menschen reagieren, besser gesagt, ihnen gegenüber mein bisheriges Handeln rechtfertigen? Würde ich Verbündete finden oder Richter? Dass die anderen auf einem meinen Saks unbekannten Kontinent oder einer Insel gelandet waren, hielt ich für denkbar.
Dass alle Entscheidungen über die Art unserer Begegnung letztlich in den Händen eines Robbis liegen sollten, machte die Sache für mich nicht angenehmer. Da war es schon besser, wenn ich den Fall gelöst hatte, bevor die fremde Karawane Chrust erreicht hätte …
Kannst du dir vorstellen, dass ich plötzlich nicht mehr wusste, welche Normen meiner ehemaligen Welt die Anderen mitgebracht haben könnten? Aber waren die denn die, die ich fürchtete? Konnten die das sein? Wem konnte ich dann trauen? Eigentlich höchstens den neu programmierten Robbis. Und wie viele von ihnen waren entbehrlich? Arbeiteten sie nach einem geeigneten Programm? Welches wäre denn geeignet für das, was ich vor hatte? Was hatte ich eigentlich vor?
So viele offene Fragen. Klar schien mir nur, dass ich meine Mädchen nicht in die Sache hineinziehen wollte. Egal wie sie enden sollte …






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