Thomas Reich fragt in "Daumen runter!", warum wohl die Massen an Zuschauern und Gladiatoren noch immer das römische Spiel mitspielen. Mir ist klar, dass die Antwort in "Wau-wau!" nicht ausreicht, aber ein Stück der Wahrheit ist sie schon ...
Tja, und langsam sehe ich den Rest des ersten Teils der Sakur-Sage davonschmelzen:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (176)
... Ich
hatte es meinen ehemaligen Gefährten besonders leicht gemacht, indem
ich die extreme biologische Ähnlichkeit praktisch bewiesen hatte.
Die Saks waren demnach so etwas wie kleinwüchsige Menschen.
Aber
…
Ja,
Probleme hätten sie schon gehabt damit, dass ich sie angelogen
hatte, ihnen Robbis als Saks zu präsentieren versucht hatte. Aber
entweder hatte ich mir eine neue heile Welt nach meinen Wünschen
zurechtgezimmert. Dann wäre es eine Erleichterung für mich, wenn
ich nicht die Alternative eines Freitodes wählen musste. Denn als
Robinson würde ich über Jahrhunderte degenerieren und mit den
technischen Mitteln, über die ich ja weiter verfügt hätte, zur
Gefahr für den Planeten werden.
Oder,
und das befürchteten sie, ich hatte etwas zu verbergen. Niemand
könne sich hier zum Richter über Andere aufschwingen. Aber ich
dürfe mich auch auf keinen Fall zum ewigen Schicksal dieses Planeten
erheben. Die Umstände der zur Verfügung stehenden Zeit und alles
Drumherum schien sie zu berechtigen, mich ungefragt in den Konsens
einzubeziehen, zu dem die ganze Gruppe schließlich gefunden hatte …
Ich
brach mitten im Gespräch einfach die Verbindung ab.
Sie
hatten mich sozusagen umgebracht. Plötzlich sah ich die Berichte
meines Doubles aus Chrust mit ganz anderen Augen. Wie hatten wir uns
zuvor gemeinsam über die Höflinge amüsiert, die den neuen Gott
hatten vergiften wollen, weil sie an dessen Gotthaftigkeit offenbar
genauso wenig glaubten wie an die ihre früheren Chrustinos. Mein
Double hatte die angebliche Nahrungsaufnahme simuliert und danach die
Zusammensetzung des Giftes analysiert. Dann hatte es die Verbrecher
vor die Wahl gestellt, ihren eigenen Trank selbst zu genießen oder
aus dem Umkreis des Herrschers für immer zu verschwinden.
Mein
Robbi-Ich! Was für ein Gefühl, dass die eigene technische Kopie nun
einem relativ unendlichen Dasein entgegensteuerte, während ich, das
Original, mir immer unähnlicher werden würde. Ich würde zum Greis,
würde sterben und ein Roboter würde zum ewig unangefochtenen
Herrscher des ganzen Kontinents werden. Glücklicherweise wusste der
nichts von meinem Schicksal. Wie würde er darauf reagieren?
Irgendwann musste er meinen Verfall bemerken. Er war mein Dorian
Gray, der Held einer Geschichte, dessen Abbild an Stelle des Menschen
alterte – also umgekehrt wie bei mir. Was aber das Schlimmste war:
Der Robbi hatte überhaupt keine eigene Norm. Alle Wertungen gab
normalerweise ich ihm vor. Ich würde das bald nicht mehr können.
Ein ganzer Kontinent von einer gefühllosen Maschine beherrscht! Er
träfe weiter Entscheidungen in Analogie zu denen, die ich ihm
empfohlen hatte. Es würde aber neue Fälle geben, wo Analogien
schwer zu finden wären. Wem würde diese Maschine
dann gehorchen? Eigentlich wäre eines für mich logisch
gewesen: Ich hätte die Amtsgeschäfte selbst übernehmen müssen und
in das Reich der Saks so viel Fortschritt einbringen müssen, wie die
Bewohner verkraften konnten. ...
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