Heute einmal eine einfache Variante:
Da die Lormen-Gedichte inzwischen bei dem erotischen Unterton angekommen sind ... kann es doch einfach einmal dabei bleiben.
Präsentiert wird also "Lormen (7)" und "Lormen (8)".
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (170)
... Aber
das Grübeln blieb letztlich nicht erfolglos. In mir reifte eine vage
Idee. Wenn auch … Je mehr ich darüber nachdachte, umso
undurchführbarer erschien sie mir. Ich hatte ursprünglich daran
gedacht, meine Dopplung zu meinen Gunsten zu gebrauchen. Wenn ich
glaubhaft nichts Anderes machte und je gemacht hatte als die
Kinderfarm, dann konnte man mir zwar die Beeinflussung der
Saks-Gesellschaft vorwerfen, aber dieser Vorwurf traf ja auch auf die
Anderen zu, wenn sie so mit den Saks auf Chrust zuzogen, wie man
erzählte. Allein die Art ihres Erscheinens griff schon in die Welt
der Saks ein. Sie schuf neue Götterlegenden. Das Problem war nur,
dass mein übermenschliches Ansehen unter anderem darauf fußte, dass
ich eigentlich die ganze bisher hier bekannte Welt von Chrust aus
regierte. Dass ich mit einer Armee gegen die Hauptstadt gezogen war,
richtete mich den Saks gegenüber auf, während es mich meinen Leuten
gegenüber entehrte. Was aber wäre, wenn ich mit einer kleinen
Gruppe Saks ankäme, die in Wirklichkeit Robbis waren, deren
Erinnerung manipuliert war? An den Legenden, die Andere über einen
verbreiteten, war man doch nicht schuld, oder?
Es
vergingen zwei weitere Tage, bis ich meine kleine Wandertruppe
zusammengebastelt hatte. Von der echten Schamoui verabschiedete ich
mich für eine Reise von wenigen Tage, auch von den anderen Mädchen.
Es sei ein extrem unangenehmer Kontrollflug. Ich könne niemandem
zumuten, mich dabei begleiten zu müssen. Im Gleiter waren dann jene
Saks-Robbis verborgen, die aussahen wie meine engste Familie und
Freunde. Auch welch großen Harem ich mir hielt, mussten die anderen
Menschen nicht unbedingt erfahren.
Ich
beeilte mich. Die Nachrichten meines Doubles aus Chrust hatten
beunruhigend geklungen. Das Einzige, was mir Hoffnung machte, war der
enorme Zuspruch, den die fremde Karawane bei den unterdrückten
Völkchen fand. Der bremste nämlich deren Vormarsch.
Da
ich allerdings keine Ortungstechnik besaß, musste ich auf
Hochrechnungen des heimischen Computers vertrauen. Die Fremden würden
wahrscheinlich Station in oder vor Cottano machen. Das war eine Stadt
nahe am Weg in Richtung Chrust. Dort hoffte ich auf den Treck zu
stoßen. Und es schien mir geraten, den anderen zu Fuß
entgegenzukommen. Je mehr moderne Technik eingesetzt würde, umso
begründeter war der Verdacht, ich griffe in die Entwicklung dieses
Planeten ein.
Cottano
konnte nicht mehr weit sein. Doch nun kam auch ich nur noch langsam
voran. So etwas musste es früher auf der Erde gegeben haben, als
erste Heiligtümer erfunden wurden. Tausende Saks liefen in eine
Richtung. Wahrscheinlich waren viele von ihnen von weiter her
gekommen als ich – nur waren sie den gesamten Weg zu Fuß gelaufen.
Wiederholt kamen von Krankheit Gezeichnete auf mich zu, um meine
Kleidung zu berühren. Mein auffälliger Körperwuchs machte mich
verdächtig, einer der fremden Götter zu sein. Meine kleinen Robbis
hatten Mühe, die Einheimischen wieder zu verscheuchen. Die
verstanden aber wenigstens, was die Pilgerer erzählten. Ich hatte
darauf verzichtet, den Translator sichtbar zu nutzen. Es hätte meine
Fremdartigkeit nur verstärkt. Das letzte Stück lief ich stark
gebeugt, um weniger aufzufallen. ...
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