Montag, 10. September 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1510

Ein sehr einfaches "Journal" heute: Einfach, so weit es den Ausblick auf die nächsten "Gedichte des Tages" betrifft, einfach deren Zusammenstellung, einfach im Voranschreiten der Handlung des Projekts Fortsetzungsroman Teil 1 ...



Heute einmal eine einfache Variante:
Da die Lormen-Gedichte inzwischen bei dem erotischen Unterton angekommen sind ... kann es doch einfach einmal dabei bleiben. 
Präsentiert wird also "Lormen (7)" und "Lormen (8)".




Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (170)


... Aber das Grübeln blieb letztlich nicht erfolglos. In mir reifte eine vage Idee. Wenn auch … Je mehr ich darüber nachdachte, umso undurchführbarer erschien sie mir. Ich hatte ursprünglich daran gedacht, meine Dopplung zu meinen Gunsten zu gebrauchen. Wenn ich glaubhaft nichts Anderes machte und je gemacht hatte als die Kinderfarm, dann konnte man mir zwar die Beeinflussung der Saks-Gesellschaft vorwerfen, aber dieser Vorwurf traf ja auch auf die Anderen zu, wenn sie so mit den Saks auf Chrust zuzogen, wie man erzählte. Allein die Art ihres Erscheinens griff schon in die Welt der Saks ein. Sie schuf neue Götterlegenden. Das Problem war nur, dass mein übermenschliches Ansehen unter anderem darauf fußte, dass ich eigentlich die ganze bisher hier bekannte Welt von Chrust aus regierte. Dass ich mit einer Armee gegen die Hauptstadt gezogen war, richtete mich den Saks gegenüber auf, während es mich meinen Leuten gegenüber entehrte. Was aber wäre, wenn ich mit einer kleinen Gruppe Saks ankäme, die in Wirklichkeit Robbis waren, deren Erinnerung manipuliert war? An den Legenden, die Andere über einen verbreiteten, war man doch nicht schuld, oder?
Es vergingen zwei weitere Tage, bis ich meine kleine Wandertruppe zusammengebastelt hatte. Von der echten Schamoui verabschiedete ich mich für eine Reise von wenigen Tage, auch von den anderen Mädchen. Es sei ein extrem unangenehmer Kontrollflug. Ich könne niemandem zumuten, mich dabei begleiten zu müssen. Im Gleiter waren dann jene Saks-Robbis verborgen, die aussahen wie meine engste Familie und Freunde. Auch welch großen Harem ich mir hielt, mussten die anderen Menschen nicht unbedingt erfahren.
Ich beeilte mich. Die Nachrichten meines Doubles aus Chrust hatten beunruhigend geklungen. Das Einzige, was mir Hoffnung machte, war der enorme Zuspruch, den die fremde Karawane bei den unterdrückten Völkchen fand. Der bremste nämlich deren Vormarsch.
Da ich allerdings keine Ortungstechnik besaß, musste ich auf Hochrechnungen des heimischen Computers vertrauen. Die Fremden würden wahrscheinlich Station in oder vor Cottano machen. Das war eine Stadt nahe am Weg in Richtung Chrust. Dort hoffte ich auf den Treck zu stoßen. Und es schien mir geraten, den anderen zu Fuß entgegenzukommen. Je mehr moderne Technik eingesetzt würde, umso begründeter war der Verdacht, ich griffe in die Entwicklung dieses Planeten ein.

Cottano konnte nicht mehr weit sein. Doch nun kam auch ich nur noch langsam voran. So etwas musste es früher auf der Erde gegeben haben, als erste Heiligtümer erfunden wurden. Tausende Saks liefen in eine Richtung. Wahrscheinlich waren viele von ihnen von weiter her gekommen als ich – nur waren sie den gesamten Weg zu Fuß gelaufen. Wiederholt kamen von Krankheit Gezeichnete auf mich zu, um meine Kleidung zu berühren. Mein auffälliger Körperwuchs machte mich verdächtig, einer der fremden Götter zu sein. Meine kleinen Robbis hatten Mühe, die Einheimischen wieder zu verscheuchen. Die verstanden aber wenigstens, was die Pilgerer erzählten. Ich hatte darauf verzichtet, den Translator sichtbar zu nutzen. Es hätte meine Fremdartigkeit nur verstärkt. Das letzte Stück lief ich stark gebeugt, um weniger aufzufallen. ...

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