Donnerstag, 13. September 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1513

Sicher war es ein Fehler, bei den diesjährigen "Gedichten des Tages" den 11. September zu ignorieren - sowohl den New Yorker als auch den chilenischen. Roger Suffo macht da auf seine Weise nachträglich aufmerksam.



Sozusagen nachträglich dem 11.09.2001 gewidmet scheint Roger Suffos "Verschwörungstheorie".
Was wäre dem nun wieder entgegenzuhalten? Vielleicht ein weiteres "Herbstgedicht", das das "Paradies auf Erden ..." beschwört?!



Der erste Teil der Sakur-Saga geht derweil unbeeindruckt dem Ende entgegen:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (173)





... Aber nun sei ich dran.
Während vor allem Agneta erzählt hatte, suchte ich nach dem idealen Einstieg. So weit möglich wollte ich bei der Wahrheit bleiben. Ich schilderte also, dass ich eine Siedlung beobachtet und entschieden hatte, eine fortschrittliche Gesellschaft mit den Kindern der Umgebung aufzubauen. Ich hätte damit bereits angefangen, wäre schon weit vorangekommen, würde das auf keinen Fall abbrechen. Man könne schon die ersten Früchte meiner Aufnahme in die einheimische Kindergroßfamilie erkennen. Ich würde mich über den Austausch von Informationen und so freuen, aber inzwischen hätte ich meine Aufgabe hier gefunden.
Nein, es sei mit der Gesundheit meiner Familie alles in Ordnung und ich lebte ich einem kleinen … wir hätten früher vielleicht Fürstentum gesagt … abseits vom großen Geschehen und wüsste wenig von den Legenden, die man sich so erzählte.
Ja, man könne mich bei meinen Kindern besuchen kommen. Das wäre gar nicht so schlecht. Dann sähen die endlich, dass es auf der Welt noch mehr Menschen wie mich gäbe.
Leider achtete ich nicht darauf, dass Eddy zwischendurch das Zelt verließ, wieder reinkam und den anderen beiden Zeichen machte. Ich erzählte weiter von meiner Liebe, die entbrannt sei zu einer jungen Frau, und dass sie, wie man sehen könne, unerwartet konkrete Früchte trüge.
Das sei alles viel schöner als erwartet, sagte Agneta dann. Sie freue sich für mich. Wenn das so sei, dann könne ich ja einen ihrer Kommunikatoren mitnehmen. So blieben alle in Kontakt. Die Suchaktion könne abgebrochen werden, und es sei sowieso nicht ihr Interesse, hier als Heilsbringer irgendeine Festung anzugreifen, Hauptstädte zu erobern und so. Das wäre schlimmste Einmischung. Wenn ich sie brauchte, könnte ich das jederzeit sagen. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie verunsichert ich war, was die drei alles wussten oder glaubten. Solange es ging, wollte ich mir aber nichts anmerken lassen.
Nein, ich käme auf jeden Fall klar.
Das sei ja wunderbar. Darauf sollten wir anstoßen.
Zusammen tranken wir etwas Kumys. Zumindest schmeckte es wie vergorene Milch. Dass es auf dem Sakur keine Stuten gab, musste ja nicht dagegen sprechen.
Ich erzählte lauter Nebensächlichkeiten, Smalltalk, kramte alles zusammen, was nur irgendwie freundlich klingen konnte und unverdächtig. Etwas verunsicherte mich dabei das Verhalten der Anderen. Je mehr ich erzählte, umso mehr schien mir, als glaubten sie mir nicht. Wussten sie, was los war? Andererseits gebe ich zu, dass ich innerlich zutiefst aufatmete, als sich überraschend schnell ein Abschied ankündigte, die Anderen von Rückkehr sprachen. Die eigentliche Aufgabe der Reise, der Besuch der künftigen Häuptlinge im fremden Land sei ja erfüllt. Wir blieben in Verbindung, da wir einander gefunden hätten ...

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