Hier setze ich mich natürlich einer eigenen Kritikfront aus, die scheinheilig fragt, ob denn das ein Gedicht sei. Das ist mir aber egal. Der Text ist verDICHTet. Mein besonderer Gruß gilt in dem Zusammenhang all jenen, die sich allen offenen und versteckten braunen Tendenzen in unserer Gesellschaft mit allen ihren Möglichkeiten in den Weg stellen: ""Ein traurig-prosaisches deutsches Eichel-Schicksal".
Die Reihe der lyrischen Lormtexte schließ heute vorerst mit einer Art "Zusammenfassung": "Lormen (9)".
Mit Schmunzeln haben wir uns auf einen Gesamt-Projekt-Arbeitstitel geeinigt: "Die Sakur-Saga". Das, was hier dem vorläufigen Schluss entgegen steuert, wäre dabei Teil 1.
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (171)
... Aber
dann war es soweit. Massen, wie sie auch auf der Erde höchstens zu
großen Festen zusammengekommen wären. Wohl oder übel musste ich
nun doch zu Translator und Verstärker greifen. Das wirkte wie ein
Zauberstab und mir fielen Legenden ein von einem Heiligen, der einst
trocken durch die Fluten des Meeres geschritten sein sollte. Die Saks
traten zurück wie eben jene Wassermassen und durch das wogende
Saksmeer schritten wir vorwärts – einem nur ahnbaren Ziel
entgegen. Diese Prozession endete an einem Zelt. Als hätte man mich
schon erwartet, öffnete sich die Plane von innen. Heraus trat eine
Märchenprinzessin. Ich gebe zu, für einen Moment stockte mir der
Atem. Da stand eine Frau. Groß, blond, sehr helle Haut, schlank,
selbstbewusst, blauäugig … Ich weiß nicht, in welcher Reihenfolge
mir das auffiel, aber in diesem Moment hätte ich jeden verstanden,
der dieses Wesen angebetet hätte. „Agneta!“ Selbst die
Lautfolge, die hier so fremd klang, vermittelte einen Rausch von
irdischer Heimat. Ein Stück Erde. Ja, dunkel erinnerte ich mich an
das Bild dieser Frau. Sie war eine der Eingefrosteten und schon für
normale menschliche Empfindungen schön. Die Umgebung der kleinen
dunkelhäutigen Eingeborenen aber erhob ihre Reize ins Exotische.
Wahrscheinlich
hätte ich noch eine Weile unverschämt begierig gaffend dagestanden,
aber hinter Agneta tauchten zwei Männer auf. Sie gehörten auch zur
Mannschaft. Karl Ruthmann und Eddy Wright.
Ich
musste die Situation retten. Ich fiel Agneta einfach um den Hals.
Allerdings auf so russische Weise, dass ich das mit den beiden
Männern wiederholen konnte.
Sie
luden mich in ihr Zelt. Mein Schamoui-Robbi blieb mit dem Ebenbild
meines Nachwuchses und den Saks draußen. „Komm, wir haben uns viel
zu erzählen.“
Du
erlaubst die kurze Version?
Das,
was ich nach dem Wurmloch oder was immer das war, als Explosion
gesehen und für das Ende des Raumschiffs gehalten hatte, war das
Shuttle von Akiro Kusanwa. Er war als Erster aufgetaut und hatte,
selbst noch ziemlich vernebelt, versucht, die Situation unter
Kontrolle zu bringen. Er hatte den anderen geholfen, zu sich zu
kommen, einen ersten Check der Aggregate unternommen und war wie ich
zum Ergebnis gekommen, für die Ewigkeit lebendig im Sarg zu liegen.
Da hatte er lieber sterben als eventuell Tausende Jahre irgendwo
durch unbekannten leeren Raum driften wollen. Doch seine
Schlussfolgerung hatte niemand geteilt. Man hatte ihm deshalb eines
der Shuttles überlassen. Kurz darauf hatten die Anderen die Idee,
einen Teil der Restenergie für die Replikation von drei Robbis
einzusetzen. Und die hatten dann das Raumschiff mit 10 Prozent seiner
Leistung in Betrieb genommen. Nach den Anzeigen musste die
nächstgelegene Sonne von einem System mit mehreren Planeten umgeben
sein. So hatten sie ihren Versuch gewagt, unter denen einen
bewohnbaren zu suchen. Ein Fehlschlag wäre aller Ende gewesen. Die
Begeisterung hatte keine Grenzen gekannt, als sie dann diese
Fast-Erde fanden. ...
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