Mittwoch, 1. Februar 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1286

Zu Beginn ein Schulterklopfen: Die deutsche Facebook-Präsentation "Poetas del Mundo - Für eine bessere Welt" hat endlich die Grenze von 1000 Fans durchbrochen ...
Womit wir übergangsarm bei den Gedichten des Tages wären. Dort blicken wir - wie schon gewohnt - zwei Tage voraus. Da sind folgende Vorschläge geplant:


Thomas Reich verwies beim Einreichen von "Diese Abende" auf Bukowski. Zu Recht?
 Ist "Keinstein" der literarische Beweis von Größenwahn? Sehen wir es doch von der anderen Seite: Fühlen wir uns angefeuert, nichts allein deshalb zu glauben, wil es eine "Kapazität" für richtig erklärt hat ...
Mit Beginn des Monats Februar begannen meine Versuche auf bestimmte Gedichte des Tages hin zu verlinken. Damit einher ging der Verlust an Exaktheit. Also der Tag, an dem ein Gedicht wirklich eingestellt wurde, hatte wenig mit dem Datum zu tun, unter dem es präsentiert wurde. Das folgende ist also das letzte "Rückblick-Gedicht":

Gunda Jaron: salzlos



Bei dem Prosatext setzen wir die Veröffentlichung eines Entwurfs von Slov ant Gali fort. Hier nun die 2. Fortsetzung:

Zwei Jungen, die beinahe die Welt retteten (2)
... „Wir sind biologisch auserlesen als die sozial höchst entwickelte Spezies im Weltraum. Die Lehre von Saúkastawilly ist doch überzeugend. Die Art, wie ein biologisches Wesen mit seinem Nachwuchs, Seinesgleichen und anderen Wesen in seinem Umkreis umgeht, wird durch die Funktionsweise seiner Kommunikationsorgane bestimmt. Das verstehe ich. Auch, dass diese Organe bei uns die höchste natürliche Optimierung erfahren haben. Dass sich die Schlüpflinge von dem Moment, an dem sie sich aus der Eihülle befreit haben, bis zu dem Zeitraum, an dem sie so selbständig sein wollen wie wir, jederzeit in die Bauchtasche von Mutter oder Vater begeben können, muss ja eine enge, ganz bewusste Beziehung zu den Eltern schaffen. Was aber festigt denn den Zusammenhalt der Gruppe mehr als die in ihrem Fluchtvermögen Eingeschränkten gemeinschaftlich zu verteidigen, den Schutzkreis zu bilden, notfalls auch fremde Schlüpflinge in die eigene Tasche zu nehmen? Eine solche biologische Vorgabe musste doch den Gemeinschaftssinn unserer Vorfahren besonders stark ausprägen. Auch unsere Sexualität hat etwas einmalig Würdiges. Wie sollte sich da natürliche Würde entwickeln, wenn große Teile der Tierwelt ihre Geschlechtsorgane in Funktionsgemeinschaft mit Ausscheidungsorganen ausgebildet haben! Na ih! Nur unsere Entwicklungsvorfahren prägten solch idealen Mund aus mit dem Kehlkopf zur differenzierten Formung von Lautzeichen und der Kazikka beim Mann. Dazu solch eine lange und bewegliche Zunge, die beim Sprechen genauso nützlich ist wie beim Platzieren der Spermiten im Eileiter der Mädchen. Vorher das Protan nicht zu vergessen! Wie sollten denn anders gestaltete Körper Gefühle entwickeln? Wenn die Eierstöcke nicht als erstes von der männlichen Zunge mit etwas eingerieben werden, das die Eiproduktion auslöst? Unser Lecken ist als Strategie zum Geschlechterkontakt unübertroffen. Wir waren von Anfang an ideal! Wie war es möglich, dass wir so degenerierten? Oder kann man unsere Gesellschaft anders als degeneriert nennen? Auch wenn wir das nicht in der Schule gelernt haben? Die Lehrer tun ja immer noch so, als gäbe es nichts Besseres als uns?“
„Die leben davon.“
Die drei Worte ließen sich noch zwischen den Wortschwall schieben. Aber sie verstärkten nur noch die Heftigkeit, mit der Wolfgang seine Rede fortsetzte, nun fast ununterbrochen begleitet vom Schwenken seiner Vorderläufe. „Genau. Die leben davon. Das ist es wohl: Dass es auf dem ganzen Planeten fast keinen Ky mehr gibt, der direkt für ein sinnvolles Produkt arbeitet. Anstatt weiter anständig die Aufgaben zu teilen, haben in der Vorzeit einige vorausgedacht, was andere machen sollten. Na gut. Die haben das gemacht und allen zusammen ging es besser. Aber irgendwann bekamen sie nicht mehr, was sie gerade brauchten, sondern etwas, was immer mehr allein dazu da war, es gegen Anderes einzutauschen. Also das Geld.  ...
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