Donnerstag, 2. Februar 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1287

Traditionen sind nicht nur dazu da, sie zu brechen. Man kann sich auch an ihnen orientieren und etwas so machen, wie man es schon am Tag zuvor gemacht hat. Also stellen wir hier als erstes die "Gedichte des Tages" von übermorgen vor:


Aus und vorbei! Von nun an steht nicht mehr fest, dass "normalerweise" drei "Gedichte des Tages" vorgestellt werden. Auf jeden Fall fällt erst einmal der Rückblick weg. Hieße es, sich begnügen, kämen "normalerweise" nur Duette?
 Mit dem Gedanken, den Sebastian Deya in " Vielsagend!" in Reime drückt, fühle ich mich selbst sehr verbunden. Beim ersten Lesen fragte ich mich, ob er mich meint, dann kam ich auf Selbstironie, dann ... fiel mir ein, dass Lyrik ja auch dem Leser überhaupt Denkanregungen geben sollte ...
Ein besonders extravaganter Kuckucks-galaxis-gedanke ist die Logik, die hinter " galaktische königskinder" steckt. Sollte die von einem ernsthaften Wissenschaftler bestritten werden, so möge er doch den Kontakt zu mir suchen. Ob er mir wohl die Unmöglichkeit beweisen könnte?


Auch, um Traditionen fortzuführen, geht es weiter mit der Veröffentlichung des SF-Prosa-Entwurfs von Slov ant Gali. Hier nun die 3. Fortsetzung

Zwei Jungen, die beinahe die Welt retteten (4)

... Anfangs konnte man sich wenigstens noch vorstellen, welches Produkt, oder welche Arbeitsleistung man dagegen eintauschen konnte. Nur manche haben die anderen Ky so überrumpelt, dass sie nicht nur viele Arbeit Leistende kaufen konnten, dass ihr Geld davon immer mehr wurde, sondern sie haben mit einem Teil dieses Geldes auch noch Ky gekauft, die nichts anderes taten, als immer wieder neu Mittel zu ersinnen, dass es dabei blieb. Und alle freuten sich und die, die sich nicht freuten, wurden bestraft. Oder gekauft.
Inzwischen gibt es so viele künstliche Öle für die Kazikki, dass kaum noch ein Mann weiß, wie seine Zunge von alleine nass wird. Was haben wir heute? Lauter tolle Maschinen. Immer noch mehr. Nicht, dass wir uns freuen, wenn wir von unseren Liebsten Bilder machen können, nein, wir müssen das mit denselben Geräten schaffen, mit denen wir uns gegenseitig anrufen. Muss das sein? Vor allem: Muss das sein, wenn zugleich so viele Ky auf diesem Planeten verhungern? Weil sie einmal geboren wurden, um für andere zu arbeiten, aber ihre Arbeit inzwischen von Maschinen gemacht wird? Zum Beispiel? Weil fast alles, was irgendwer braucht, von Maschinen hergestellt wird, die nur wenigen gehören? Jeder einzelne von denen lässt nicht etwa etwas produzieren, weil seine Produkte jemand braucht, sondern weil er wieder mehr Geld damit zusammenraffen möchte. Außer uns selbst haben wir keinen Feind mehr, der uns Ky gefährlich werden könnte. Aber wir werden uns immer gefährlicher. Die einen lassen immer neue Maschinen bauen, die das Leben anderer Ky und überhaupt beenden.“
Glücklicherweise hatte Wolfgang an dieser Stelle ein Problem mit dem Atmen. So konnte Bernhard endlich seine Frage loswerden, die ihn wohl schon eine Weile beschäftigt hatte: „Und wie willst du das ändern? Das ist doch der Fortschritt!“
„Das denken wir jetzt. Weil niemand mehr den Überblick hat. Alles ist wie es ist und die, die viel Geld haben, immer einen Teil davon einsetzen, dass es so bleibt, dass nur ihr Geld mehr wird. Aber es gibt doch schon Maschinen, mit denen man überwachen könnte, wo was am sinnvollsten auf diesem Planeten produziert wird. Und jeder könnte sich an die Eingänge solcher Planungen setzen und mitmachen, so lange wie er daran Spaß hat, für andere mitzudenken. Du, man brauchte dann gar kein solches Geld mehr – man könnte dann gleich anfangen, so viele Früchte zu produzieren, wie wirklich gebraucht werden, und dafür sorgen, dass sie dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Es werden ja heute schon mehr produziert, aber ein Teil der Ky beschäftigt sich allein damit, die anderen, die ohne Geld von ihnen fern zu halten. Man braucht also nur zu sagen, dass niemandem etwas gehören darf, mit dem das geht. Und wer Anderes behauptet, bekommt kein Geld mehr dafür, weil denen, die sich so lange bereichert haben, dieses Geld weggenommen wurde. Und all die, die davon gelebt haben, dass alles bleibt wie es ist, bekommen nützliche Arbeiten. Felder bewässern zum Beispiel oder entwässern, wo das besser ist. Es soll ja niemand Angst haben, er wird unnütz.“
Da staunte der eigentlich Klügere. ... 

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