Mittwoch, 29. Februar 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1314


Wenn Zweie aufeinandertreffen und die heißen "Frühling" und Ursula Gressmann, dann haben wir Grund zur Hoffnung auf Gedichte. Beim ersten, dem heutigen, hätte ich gesagt, wenn insgesamt drei Wörter gestrichen würden, wäre es "ideal". Aber das ist wohl Geschmackssache, also etwas, worüber sich streiten lässt, oder?! 
Thomas Reich hat bei seiner "Naturmetapher" makabren Sarkasmus bewiesen, wenn er von "Eine Frage des Drucks" spricht ...



Dies also werden voraussichtlich die "Gedichte des Tages" am 2. Tag des Monats März sein - und frühlingshafte Temperaturen haben wir auch endlich wieder. Also kein Grund zum Klagen? Vielleicht doch: Schon wieder ist eine Fortsetzungsgeschichte zu Ende:


Slov ant Gali: Kanskes Kamera (7 und Schluss) 

...
Die Arbeit als Kellner Paolo bewältigte er mal schlecht, mal recht. Hätte er sich noch als Künstler gesehen, hätte er vielleicht von der Macht der Liebe geschwärmt. So fühlte er sich in männlichem Stolz bestätigt. Ein einmaliges Mädchen gehörte ihm.
Aber sie gehörte ihm eben nicht. „Du hast dich irgendwie verändert. Früher hast du nicht so schnell und oberflächlich deine Mitmenschen abgeurteilt. Manchmal ist dein Zynismus unerträglich.“
Ob ihn Andrea durchschaute? Aber noch vertraute sie ihm, also der Maske, in der er steckte, und suchte die Ursache der Veränderung bei sich selbst.
Bertram aber fühlte sich mehr und mehr genervt. Wie ein verletztes Kind begann er sie zu provozieren. Während er selbst mit Mädchen kurze Beziehungen einging – sein neues italienisches Äußeres kam ihm dabei zustatten – dichtete er Andrea die wildesten Fehltritte an … und fürchtete, dass sie sie begehen könnte, genauso wie, dass sie tatsächlich ein solches Engelsgemüt hatte, wie es äußerlich schien.
Zumindest eine Engelsgeduld brachte sie dann doch nicht auf mit ihm. Irgendwann warf sie ihn einfach raus.
Hatte er nicht so etwas wie einen Teufelspakt geschlossen? Er brauchte den Fremden wieder. Die verschiedensten Möglichkeiten spielte er durch, seinen Gönner zu rufen. Er kam sich sehr lächerlich vor dabei. Eigentlich hatte er nie begriffen, unter welchen Bedingungen der Erstkontakt zustande gekommen war. Auf jeden Fall blieben alle Rufe ungehört. Jener Forscher aus einer fremden Welt war wohl zu der Überzeugung gekommen, genug über die Spezies Mensch zu wissen. Bestimmt würde er von Kontakten abraten, dachte Kanske. Ich hätte das jedenfalls getan. Neidisch beobachtete er den, der es sich in seiner Hülle gut gehen ließ. Ich müsste dich umbringen, sagte er sich, so tief, wie du verdorben bist. Aber dafür bin ich nicht schlecht genug …  

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