Samstag, 18. Februar 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1303

Was sind übermorgen die Gedichte des Tages?
Vielleicht die?


Irgendwie kitzelte mich die Schadenfreude: "Eingebrochen!" hätte ichBrunhild Hauschild am liebsten zugerufen. Nein, "See Anfang Februar" erzählt etwas Anderes. Aber das ändert nichts daran, dass man den Eindruck haben kann, die Autorin hat sich mit den Reimen auf zu glattes Eis begeben und ist an mindestens eine Stelle "eingebrochen". Oder bin ich der Einzige, der das so sieht?
Denn ich bilde mir ein, das Gedicht enthält auch noch eine "Unlogik", die sich mit seinem Entstehungsdatum erklären lässt. Welche könnte ich meinen? Damit es etwas leichter ist, hier nur das "Gegengedicht": Slov ant Gali: Frühlingsspaziergang




Leichter geklärt ist die SF-Fortsetzungserzählung:

Slov ant Gali: Liebe Kinder (13)    

....So vergingen die Wochen. Sie hatten gemeinsam drei Etagen eines dieser Wohnblöcke hergerichtet. Den meisten Platz verbrauchten die Lagerbestände. Inzwischen hatten sie zwei Autos – ein normales und einen Kleintransporter. Sanne hatte entschieden, dass sie extrem sparsam mit den Kraftstoffreserven umgehen mussten. Wo sollten sie Batterien aufladen, wo Brennstoff? Eigentlich tauchten immer neue Probleme auf. Aber insgesamt sammelten sie Pluspunkte. Ihre Lebensumstände verbesserten sich von Tag zu Tag, wenn auch nur wenig. Manchmal sprachen sie darüber, dass sie tatsächlich keinen weiteren lebenden Menschen mehr getroffen hatten. Oft aber sprachen sie über das kommende Baby. Zum Beispiel, dass es ihre Spitznamen lernen sollte, weil es bestimmt zu schwer war, wenn es bei so verschiedenen Gesichtern „Papa“ sagen sollte. Und damit war klar, worüber sie nicht redeten: Über die Krankheit, deren erste Anzeichen jeder heimlich bei sich suchte.
Oft hockten die Jungen neben Sannes Bauch, gehorchten fast ehrfürchtig ihren „Anweisungen“, wie sie darüber streichen sollten, und sprachen akzentuiert, weil Sanne meinte, davon sei abhängig, ob das Kind einmal ordentlich sprechen konnte.
Sie hatten einen Kalender angelegt. Der zeigte den ersten Juli, als Sanne plötzlich das Gesicht verzog. Ja, Presswehen, hörten die Jungen und ja, das da unten sei von der geplatzten Fruchtblase.
Was Sanne betraf, so verlief die gesamte Geburt komplikationslos. Mitunter schubsten sich die sieben Väter, wer denn das Glas Wasser reichen oder über den Rücken streichen durfte. Als dann die Austrittsphase begann, war es nicht mehr so eng im Raum. Ohne, dass das im Gegensatz zu jedem einzelnen Handgriff, den sie so oft durchgesprochen hatten, vorher so geklärt worden wäre, waren plötzlich nur noch zwei der Jungen im Raum: Tom, der das mit blutigem Schleim bedeckte Wesen packte und Tim, der wie ein eingespielter Assistent dem Anderen reichte, was der verlangte. Später waren sich alle einig: Ohne die Beherrschtheit des Schwarzen wäre … nur Schlimmes passiert. Und plötzlich, nach dem ersten Schrei, war der Raum wieder voll und alle Helden standen und mussten rausgeschickt werden, weil noch was mit der Mutter gemacht werden müsse. Das sei nichts für sie...

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