Mag man denken, das Schneider-Motiv ist schon ausgeschöpft, ... es gibt natürlich weitere Ideen:
Gunda Jaron / Slov ant Gali: Gedichte vom nicht so tapferen Schneiderlein (8)
Aber dabei empfielt sich erst recht ein Blick auf das zweite Angebot:
.....Sebastian Deya "Wortgewaltig"
Kommen wir also zum SF-Fortsetzungsroman:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (47)
... Mein
Plan war denkbar einfach. Ich würde sogar die Möglichkeit umgehen,
dass die Verteidiger der Burg auf Kriegslisten eingestellt waren. Auf
meine Variante konnte niemand vorbereitet sein.
Ich
ging davon aus, dass tagsüber immer jemand auf einem Ausguck
beobachtete, wer oder was sich der Burg näherte. Dass sie nach der
Flucht einiger der Ihrigen aus einem von Krankheit heimgesuchten Dorf
gründlicher als normal machen würden, hielt ich für
selbstverständlich. Aber warum sollten sie mit einem Angriff bei
Nacht rechnen? Ja, selbst wenn, würden sie sich vor bösen Geistern
mehr fürchten als vor ihrem Herrn …
Vielleicht
war nicht einmal das Tor mit Wachen besetzt. Wozu auch? Wenn man es
nicht von innen öffnete – wer sollte denn dann hineinkommen? Die
Mauern waren zu hoch, um sie mit irgendeiner hier vorstellbaren
Technik zu überwinden. Wahrscheinlich konnten sich die Saks nicht
einmal vorstellen, dass jemand Enterhaken bis nach oben schießen
könnte, um hochzuklettern. Bestimmt war die Mauer eher als Sicherung
gegen Tiere oder herumirrende Strauchdiebe gedacht ... also Wesen,
denen eine solche Angriffstechnik nicht zuzutrauen war, von ihrer
Umsetzung nicht zu reden.
Ich
verfügte damals über insgesamt 18 Robbis. Allen verpasste ich als
Erstes ein Äußeres, dass man sie für große Ritter halten konnte –
um das Wunder nicht zu sehr zu übertreiben. Ich kleidete sie sogar
in Leder und maskierte die Stelle, an der Saks ein Gesicht hatten,
mit bemaltem schwarzem Stoff.
Die
Beweglichkeit meiner Kämpfer stand der normaler Menschen nur wenig
nach. Antigravitatoren einzusetzen hätte der Geräusche wegen den
Überraschungsmoment aufheben können. Die Verteidiger sollten
überhaupt keinen sich nähernden Feind bemerken, bevor es zu spät
war.
Für
mein Vorhaben kam mir das Wetter entgegen. Am Abend des fraglichen
Tages war der Himmel von einer dichten Wolkendecke überzogen. Weder
Monde noch Sterne konnten einem zufälligen Beobachter verdächtige
Bewegungen verraten. Am Waldrand hatte ich einen Heliumgenerator
aufgebaut. Der blies überdimensionale Luftballons auf. Tagsüber
oder eben im Mondlicht wären die weithin sichtbar gewesen. So aber
marschierten meine Metallmänner wie glückliche Kinder mit eben
jenen Ballons in den Händen in Dunkelheit gehüllt der linken
Seitenfront der Burgmauer entgegen. Der Auftrieb der Ballons würde
ihnen das Klettern am Seil erleichtern. Es war kurz nach Mitternacht,
als wir einen geeigneten Sammelpunkt erreicht hatten. Wir schossen
zwei mitgebrachte Enterhaken mit Seil daran nach oben, richtiger:
Zwei der Robbis taten dies – selbstverständlich fehlerfrei. ...
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