Donnerstag, 31. Mai 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1407

Ob es für Slov ant Gali besser gewesen wäre, den Robert-Palme-Hit ruhen zu lassen? Bei Liedern traf es doch meist zu, dass ihre Textfassung in einer anderen Sprache entweder misslungen oder ein eigentlich neuer Text war. Aber man stelle sich auch Bob Dylan deutsch getextet vor ...
Im Idealfall erkennt noch jemand, dass wenigstens der Rhythmus eingehalten wurde. Also hier die morgigen "Gedichte des Tages"...


Zugegeben, manch Bibelleser könnte dieses Gedicht als blasphemisch oder groben Unfug empfinden. Doch steckt nicht in manch Unsinn viel Siin? Hier also "Büblüsches, leicht verwürrt".
Wenn ich mich schon der Lynchgefahr aussetze, dann biete ich gleich den zweiten Anlass: Die älteren Leser kennen sicher noch "Johnny and Mary" von und mit Robert Palmer. Ich habe mir die Geistesübung geleistet, den Rhythmus mit einem deutschen Text zu unterlegen und dabei möglichst dem Urtext nahe zu bleiben. Wieder eine aufgefrischte Lehre: Eine besondere Würdigung allen richtigen Nachdichern ...


Beim Fortsetzungsroman kann in dieser Hinsicht nichts schief gehen. Die O-Sprache ist deutsch:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (70)


... Ich hätte ihm natürlich ritterlich gegenübertreten können. Entsprechend gekleidet war ich Mann gegen Mann wahrscheinlich allein durch meine Übergröße furchteinflößend. Da er mich aber kaum als seinesgleichen anerkennen würde, musste ich mit einem heimtückischen Angriff rechnen – und ich wollte die Leistungskraft der Nanniten nicht unnötig beanspruchen. So holte ich einen Verstärker und ließ den Translator verkünden: „Verschwindet von meinem Land, wenn Euch Leben und Gesundheit lieb sind!“
 Irgendwie hatte ich gehofft, dass eine solche Donnerstimme die Angreifer in panische Flucht versetzen würde. Ich war sicher, dass die Männer so etwas noch nie gehört hatten. Doch der Kanto musste aus einer mir wiederum unbekannten Quelle Kraft für seine Anmaßung schöpfen. Jedenfalls lachte er und rief, wenn auch entschieden leiser als meine Technik: „Was dann? Wollt ihr unbedingt, dass wir Euch belagern und stürmen?“
Versucht es doch!“
Ein sinnloses Wortgeplänkel zweier Großmäuler bahnte sich an. Das aber war nicht in meinem Sinn. Ich hatte Besseres zu tun. Ohne die Erwiderung des Kanto abzuwarten, verließ ich den Mauerplatz. Auch ohne auf die Mädchen zu achten. Längst hatte ich eine Idee, wie diese Konfrontation schnell und wahrscheinlich unblutig beendet werden konnte. Ich musste die Robbis aktivieren. I
Nicht lange und ich war zurück. Ich stellte mich wieder an meinen Platz und beobachtete gelassen die vier Robbis mit den Tanks, die sie anschleppten.
Nicht, dass ich vor einer Belagerung von dieser Truppe da unten hätte Angst haben müssen. Aber die Belagerer hätten sich selbst versorgen müssen und dies in den Dörfern meines Reiches getan. Es hätte mich gewundert, wenn dies nicht in Plünderungs- und Vergewaltigungsorgien ausgeartet wäre. Und der einzige Sinn eines „Herrn“ in solcher Art Reich war doch, seinen Untertanen Schutz vor anderen Räubern zu geben. Also mussten die Räuber, die die Angreifer im Verständnis der Eingeborenen für mich sein mussten, einen ausreichenden Schrecken bekommen.
Was heißt deinesgleichen? Ich versuchte mich in euer Denken hineinzufinden. Das konnte doch nicht so viel anders sein als das der Menschen in der Zeit der Herren auf der Erde. …
Jetzt ist mir der Faden gerissen. Wo war ich stehen geblieben? Schon gut – ich weiß: Bei dem Schrecken. Den bekamen die Möchtegern-Belagerer natürlich nicht von herabstürzenden Tanks. Im Gegenteil: Da alle rechtzeitig zur Seite gesprungen waren, hätten sie sich wahrscheinlich über mich amüsiert, wenn nicht eine vierteilige Explosion gefolgt wäre. Flüssiges Feuer flog durch die Luft und eine Qualmwolke, deren Substanz die Herren Krieger nicht kannten: Tränengas. ... 

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