Bei dem Gedicht "Seltsam" von Jürgen Polinske kann man sich fragen, ob er da wirklich nur eine skurrile Naturbeobachtung aufschreiben wollte oder ob er eine solche Naturbeobachtung als Metapher für eine besondere Aussage entdeckt hat. Und wenn Letzteres zutreffen sollte, ... Welches ist die Aussage?
Aber ist meine Metapher einfacher, nur weil mein Naturbild mit dem abstrakten Titel "Fortschritt" überschrieben ist?!
... Der Fortsetzungsroman beobachtet auf spezielle Weise eine fremde (?!) Welt:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (64)
... Aber
statt dass die Kinder schnuppernd neugierig näher kamen, drängten
sie sich an der Wand des Stalls aneinander, als fürchteten sie den
Duft. Gelegentlich rührten die Robbis mit ihren Kellen in den
Töpfen, aber auf die Kinder schien das eher so zu wirken, als sähen
sie sich selbst als die noch fehlende Fleischeinlage in einem der
Töpfe.
Ein
paar Minuten beobachtete ich die Szene verunsichert. Endlich kam mir
eine Idee. Die Robbis mochten alle möglichen Rollen spielen können,
die der Verkoster aber nicht. So blieb mir nichts Anderes übrig als
Sanja, Kuoala und Ann-Ann zu bitten, obwohl sie gerade mit mir
gefrühstückt hatten, nach draußen zu gehen, sich eine Kelle
einschütten zu lassen und sichtbar genüsslich ihren Teller leer zu
löffeln – jede etwas Anderes.
Die
zurückliegenden Wochen hatten bei meinen Mädchen eine Veränderung
bewirkt, an die ich überhaupt nicht gedacht hatte: Sanja und die
anderen empfanden die Kinder am Stall als dreckig. Entschieden
wehrten sie sich dagegen, sich einfach unter die Gruppe zu mischen.
Und weil ich sie schicken wollte, erinnerten sie mich an die Kuatsi,
die sie nicht wieder haben wollten. Ich hielt die Wesen zwar für
harmlos, juckende Parasiten ähnlich den Zecken oder irgendwelchen
Sandwürmern. Ich erinnerte mich aber auch an die Zickereien, als ich
sie bei meinen Mädchen entfernt hatte. Also gab ich nach. Ann-Ann
und die anderen setzten sich einzeln etwas abseits, aber in Blick-
und Riechrichtung der Neuankömmlinge zum Löffeln.
Endlich
löste sich ein etwas jüngeres
Mädchen aus dem Pulk. Verschüchtert, aber neugierig
schnüffelnd kam es näher. Noch umstrich es die drei Großen in
skeptischer Distanz. Die restliche Gruppe schwieg und beobachtete
abwartend, was passieren würde. Schließlich näherte sich das
Mädchen Ann-Ann mit ihrem Milchreis.
Sehr
leise fragte sie etwas, wahrscheinlich, ob sie das auch essen könne
oder einfach, ob´s schmeckt.
Ann-Ann
murmelte etwas, stand aber auf, nahm dem Robbi die Kelle aus der
Hand, schüttete den Inhalt auf einen Teller und kräftig Zucker und
Zimt darüber. Ich bildete mir ein, bis an mein Fenster oben die
Duftwolke zu riechen.
Das
Folgende lief dann ab wie ein zu schnell abgespielter Film. Das
Mädchen kostete, löffelte einmal voll, sah sich um, als würde ihr
der Teller gleich wieder abgenommen, rief den anderen etwas zu,
löffelte plötzlich so schnell sie konnte, die anderen quollen aus
ihrer Ecke, und dann ging es nur noch darum, sie in eine Schlange zu
ordnen, damit nacheinander aufgetragen werden konnte. ...
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