Roger Suffo versuchte sich in Wahlbeeinflussung. Offenbar zweifelt er an der dauerhaften Eignung der Piratenpartei als gesellschaftliche "Opposition". Ob er das Gedicht wohl so knapp am Anlass geschrieben oder nur veröffentlicht hat?
Es ist wahrscheinlich keinem Menschen zu wünschen, dass er sein Leben in einer solchen Weise als "Boxstudio" Revue passieren lässt ...
Wesentlich zeitloser sind dagegen die Fortsetzungen des utopischen Romanmanuskripts:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (52)
... Der
Herr beschützte vorgeblich die Arbeitenden in seinem Machtbereich
vor anderen bewaffneten Banditen und dafür ernährten ihn die
Arbeitenden mit einem ihm geschenkten Teil ihrer Arbeitszeit. War es
das?
So
ein Beschützer war ich ohne Zweifel. Aber mir brauchten die Bauern
doch nichts zu schenken. Im Gegenteil: Mit meiner Technik hätte ich
sie alle verpflegen können! Sie hätten gar nicht mehr auf ihren
Feldern arbeiten müssen, so viel gab meine Technik her – aber
etwas Anderes konnten sie doch nicht und würden es auch nicht so
leicht lernen. Was sollte ich mit ihnen anfangen?
Wenigstens
war ich so mächtig, dass wohl niemand an dem, was ich machte,
zweifeln würde. Das hatte etwas für sich. Warum sollte ich Gott,
Fürst und mich als Wesen der Zukunft nicht miteinander verknüpfen?
Sozusagen das Angenehme mit dem Nützlichen? Ich könnte Generationen
von Saks unterrichten, schrittweise an neue Technik gewöhnen, ihnen
immer neue Kultur beibringen. Neue Gewohnheiten und Beziehungen.
Schrittweise.
Ich
würde Katastrophen verhindern. Bei Dürre könnte ich mein Volk mit
Lebensmitteln versorgen. Ganz unmerklich würde ich die
Landwirtschaft hier zu einer Industrie auf dem Lande machen, die die
Kreativität der Bewohner immer neu anstachelte. Herrlich!
Es
war nur nicht gut, wenn die Leute auf der Burg die Quelle meines
Reichtums erkannten und in Besitz nahmen. Sie würden wahrscheinlich
faul verkümmern. Ich musste sie wegschicken. Die Arbeiten, die die
Robbis sowieso besser machen konnten als Saks oder Menschen, sollten
ruhig auch Robbis machen.
Mich
schwindelte, als mir klar wurde, was für die Saks bei mir zu tun
übrig blieb. Frauen. Das Einzige, wobei richtige menschenartige
Wesen, also die Sax, besser waren als Robbis, war überraschender,
erfüllender Sex mit gegenseitigen Gefühlen.
Wollte
ich Gott sein?
Da
war es wieder, das Problem mit den Frauen. Denn ein Problem waren sie
auf jeden Fall. Sie bedeuteten enge Bindungen. Wie abe sollte das
eine Saks-Frau verkraften, sich selbst alternd zu erleben, während
ich weiter jung blieb? Und dann sah ich mich in der Rolle eines
Saks-Mannes, mich verbeugend vor der fremden Familie. Ich erinnerte
mich allerdings auch, dass die Frauen, die schon eigene Kinder
hatten, schnell sehr wenig reizend aussahen. Aber vielleicht erfüllte
ich gar nicht die Erwartungen des hiesigen weiblichen Geschlechts?
Traditionen, verdammt. Ich wollte sie doch verändern. Als Herrscher
würde ich nicht mit dem normalen Leben in Berührung kommen. Ich
schlief mehrmals ein, um kurz darauf wieder aufzuwachen. Allmählich
reifte eine Idee. Das längste Zusammenleben wäre mit jungen Mädchen
möglich. Die wären am meisten formbar, um die könnte ich werben.
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