..Jedes Blog hat seine sich entwickelnden "jungen Wilden". Eine solche Stimme ist hier sicher die von Thomas Reich, der expressiv seinen persönlichen Freiraum einfordert ... bzw. gegen dessen Verlust rebelliert: " Traumleben".
Variationen zu einem Thema ... Diesmal die politische Frage, was denn eigentlich links ist. Klar, dass sie sich nicht mit einem oder drei Gedichten beantworten lässt, aber Blitzlicher zum erhellten Weiterdenken sind doch möglich: "links (2)"
In einem Fortsetzungsroman geht die Handlung natürlich weiter. Nichtsdestotrotz kann dem Leser das Gefühl vermittelt werden, in eine Zeitschleife geraten zu sein. Nicht so hier:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (67)
... Klar
kann ich mir vorstellen, wie sich das Mädchen gefühlt haben mag.
Ein kahler Raum mit eben dieser einen Luke, die so ähnlich wie die
Essensausgabe funktionierte, nur mit einer beweglichen Klappe
dahinter, daneben ein elektrisches Licht, das das Mädchen nicht
kannte, und von irgendwoher eine schnarrende Translatorstimme. Hätte
ich verlangt, sich die Haare auszureißen, hätte es zumindest nach
oben gegriffen.
Kaum
war es unbekleidet, ging gegenüber vom Eingang die Wand auf. Eine
Schiebetür, die von innen nicht erkennbar war. Panika blieb daneben
stehen. Sie hatte sie aufgeschoben und sollte nun durch Beobachten
lernen, was sie später selbst zu machen hatte. Ich hatte mich
inzwischen umgezogen und war nur mit einem weißen Kittel bekleidet.
„Na
komm!“
Das
Mädchen trippelte auf mich zu … ich hätte zu gern „Ich beiß
nicht“ gesagt, aber als Scherz wär das nicht angekommen.
„Wie
heißt du?“
„Tscham
´ita Ma´an.“
„Tschamita.
Ein schöner Name. Und ich werde dich in ein Mädchen verwandeln, zu
dem dieser Name passt.“
Tschamita
ahnte natürlich nicht, wie ich das meinte.
Sie gehörte zu den größeren Mädchen, mindestens neun Sakurjahre
alt, mit einer Figur, wie sie extrem kleine und zierliche
Menschenmädchen mit sechzehn gehabt hätten. Unter dem
Rasierer schrumpfte sie innerlich zusammen. Ich ließ ihr aber keine
Verschnaufpause. Umdrehen, wieder umdrehen … dann folgte die Creme,
die fett auf jede Hautpore aufgetragen wurde, antrocknen lassen,
umdrehen. Die Wimpern verschonte ich, die Brauen nicht. Aufstehen!
Hier in die Ecke! So steh´n bleiben!
Der
Schreck war nur kurz. Als ich sie aufforderte, sich zu bewegen, damit
das Wasser überall hinkäme, tat sie das nicht unwillig. Ich hatte
die Dusche sehr warm eingestellt.
Ich
hüllte sie in ein riesiges Frottiertuch, rubbelte, packte sie wieder
aus, tastete sie mit dem MFDG ab, ließ sie tief einatmen, Luft
anhalten… Am meisten irritierten Tschamita wohl die Piep-Geräusche,
die das „Multifunktionale Diagnosegerät“ fortwährend von sich
gab. Das Problem: Ob irgendein Messwert eine Fehlfunktion der
angepeilten Organe bedeutete, konnte ich frühstens nach der letzten
Untersuchung sagen. Ich wusste damals ja noch nicht einmal, ob die
Saks überhaupt dieselben Organe wie Menschen hatten. ...
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