Samstag, 15. Januar 2011

DREI Nummer 920

Ein Lyrik-Blog lebt besonders von der Vielzahl und Vielfalt der vertretenen unterschiedlichen Stimmen. "Slov ant Gali" steht zwar unter sehr verschiedenartigen Beiträgen, aber ohne unverwechselbare Gäste wäre irgendwann viel Dampf weg. Bedauerlich, wenn solche besonderen Stimmen wie die von Hanna Fleiss nicht mehr ertönen, noch dazu, wenn sie sowohl mit Gedichten als auch mit sehr spezifischer Romanprosa in Erscheinung trat. (Hanna Fleiss: Kindheitserinnerungen - leider laufen die Fortsetzungsteile ihres Manuskripts "falsch rum")

 

An Eichen,
Gekrümmt von den Zeiten, Spuren
Des Kormorans. Wind überm See, Schlag
Kleiner Wellen. Schilf raschelt,
Übers Vergehen hinaus.

Tauben
Auf den Zinnen des Turms. Verhallt
Die Stimmen, versunken die Herrlichkeit
Der Könige. Die Erde schenkt gütig
Vergessen.

Das Land, die Ebene
In weißer Trauer. Ins Nebelleinen
Des Mittags gehüllt, die ferne Stadt.
Herüber ein Glockenton, groß
In der Stille.
 

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