Donnerstag, 20. Januar 2011

DREI Nummer 924

Wenn ich schon einmal beim Vorstellen der Autoren der "Gedichte des Tages" bin, die dort häufiger ihre lyrischen Duftmarken hinterlassen haben, kann Roger Suffo nicht fehlen. Seine Spezialität: Das Drastischere, das Auswürgen dumpfem Widestandes gegen eine Welt, in der Menschlichkeit keine Heimat findet, in der sich ein Mensch, deran einem Platz dieser Erde durchgemacht hat, welch Lasten die heutigen Gesellschaften ihm aufbürden, nach seinen Fluchtversuchen erfahren muss, er bleibt überall ein  Kanako del mundo . Selbst in einem so reichen, erfolgreichen Land wie Deutschland ... vielleicht sogar gerade dort:

Ich küsse Frau von der Leyen die Hand … oder war das ein anderes Körperteil?

 
  Das Kotzen geht nicht schnell genug
Wenn ich die Truppen sehe
Wenn ich vor lauter Volksbetrug
Im Pinkelregen stehe
Der Hohn wird kräftig über mir
Mit Fässern ausgeschüttet
Man stempelt mich zum Zeckentier
Und nennt mein Heim zerrüttet
Was frag ich, haste mal ne Mark
Ich werde glatt verlegen
Mein Hirn verflüssigt sich zu Quark
im Fünf-mehr-Euro-Regen
Die Kinder, die ich noch nicht hab,
sind ungeborn beschissen,
nicht integrierbar, nicht im Trab
der Schule ausgerissen.
Und klag ich gegen dieses Pack
mit sarrazinen Kötern
nennt ihr mich einen faulen Sack
und schuld an deutschen Nötern.
Wohin nur soll ich wandern
schlimm geht es auch den Andern

(Hier einem der Roger-Suffo-Blogs entnommen)

Wenn wir es nicht schaffen, zu einem grundsätzlich anderen Miteinander zwischen Menschen verschiedener Art zu finden, dann verdammt uns der "Fortschritt" vielleicht dazu, die Seuche des vernichtenden Egoismus in der Welt zu verbreiten:

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