Dienstag, 18. Januar 2011

DREI Nummer 922

Ein sehr interessanter Gastautor bei den "Gedichten des Tages" ist Peter Kahn. Wie schon sein "arbeitlos" zeigte ein sehr prägnant politischer Autor, aber eben eine lyrisch empörte Stimme:
Zähne zeigen

Warum streikt Ihr mit der Trillerpfeife?
Die entstellt doch so das Gesicht!
Es sieht aus, als machet Ihr dicke Backen
Und auch die Zähne sieht man nicht

Die Pfeife kennt nur ein einziges Wort
Ein ewiges „Ich, Ich“ – nur „Ich!“
Sie fürchten nicht Eure lautstarke Masse
Man hört, jeder streikt nur für Sich!

Zur Wahl müsst Ihr gehen, sagen Sie Euch
Und meinen dabei, „Wählt Mich!“
Sie wollen sich kümmern, für Euch sorgen
Und dann sorgen Sie nur für Sich!

Ihr macht dicke Backen, und stellt fest
Nur zur Wahl brauchen Sie Dich und Mich
Diese Pfeifen kennen nur ein einziges Wort
Ein ewiges „Ich, Ich!“ – nur „Ich!“

Geht streiken – ohne Trillerpfeife!
Geht wählen – ohne Papier!
Hinaus auf die Straßen der Republik
Und ruft laut und vernehmlich „Wir!“

Dieses „Wir“ fletscht so bedrohlich die Zähne
Nur davor fürchten Sie Sich!
Ein einziges „Wir“ ist unendlich stärker
Als ein millionenfaches „Ich“!


Welche seiner politischen Gedichte "besser" oder "weniger gut" gelungen sind ... wer wagt das Urteil. Aber es beeindruckt natürlich, wenn dann plötzlich so eine ganz andere Schnauze ins Spiel gebracht wird, sodass man merkt: Eigentlich ein total heiterer Autor ...

Peter Kahn: Störung


Der SF-Fortsetzungsroman hat weniger den Anspruch der Heiterkeit (auch, wenn er "komische" Szenen enthält), sondern soll spannend sein:

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